Essen. . Der Energieversorger Steag, DB-Tochter Schenker und die Essener Philharmoniker helfen den Taifun-Opfern auf den Philippinen.

„Gott sei Dank, weder unsere Mitarbeiter in Cagayan de Oro noch in Manila sind unmittelbar von Taifun betroffen. Unser Kraftwerk wurde ebenfalls verschont“, heißt es in einer E-Mail von Bodo Goerlich an die Essener Steag-Zentrale, die im Norden der philippinischen Insel Mindanao ein Kohlekraftwerk betreibt. Goerlich ist Chef der Steag-Tochter „Steag State Power Inc.“ und sitzt in Makati nahe der Hauptstadt Manila. Er hat Taifun Haiyan vor einer Woche miterlebt und weiß, was die Naturkatastrophe angerichtet hat. „Der Taifun hat eine tödliche Schneise zwischen unserem Kraftwerk und Manila geschlagen.“ In der Essener Steag-Zentrale versuchen die Mitar­beiter derweil, mehr über die Lage vor Ort zu erfahren. Etwa Desiree Rojahn, verantwortlich für den Kohlehandel, deren Eltern von den Philippinen stammen. „Meine Familie, Freunde und natürlich ich sind sehr besorgt um unsere Verwandten“, sagt Rojahn.

„Hier fehlt es am Nötigsten“

WAZ-Spendenaktion 2013Die Lage in Tacloban und den anderen betroffenen Gebieten sei katastrophal. „Hier fehlt es am Nötigsten“, berichtet Bodo Goerlich aus dem fernen Asien. Zu helfen, die Not der vielen Menschen zu lindern, steht für den Energieversorger Steag nun oben auf der Agenda. Zusammen mit der deutsch-philippinischen Handelskammer, zu deren Vorstand Goerlich zählt, wolle man in den Krisengebieten helfen. „Denn die Nachrichten die uns erreichen sind entsetzlich. Wir sind dankbar für die deutschen Helfer, die bereits vor Ort sind und für die vielen Spenden, die angekündigt wurden. Schnelle Hilfe ist dringend nötig“, betont der Steag-Mann. Das größte Problem sei derzeit die völlig zerstörte Infrastruktur. Den Menschen fehle es vor allem an sauberem Wasser, an Nahrung und leider oftmals an einem Dach über dem Kopf – bei 30 Grad und Regen.

Bayer und Boehringer Ingelheim hätten Goerlich „umfangreiche Medikamentenlieferungen“ zugesagt. Die DB-Tochter Schenker, die ihre neue Zentrale an der Kruppstraße errichten wollen, wird sich um die Logistik kümmern. Die US-Marine habe mittlerweile einen Flugzeugträger mit Helikoptern geschickt. „Damit können Menschen in entlegenen Gebieten erreicht werden, die bisher auf sich allein gestellt waren.“ Insbesondere zu den Philippinos auf den kleineren Inseln, über die der Supertaifun gezogen ist, bestünde noch immer keine Verbindung.

Während Bodo Goerlich und seine Kollegen vor Ort weiter Hilfsakti­onen koordinieren,organisieren die Mitarbeiter der Steag-Zentrale eine von zahlreichen Spendenaktion in der Stadt. Mittlerweile hat auch Desiree Rojahn ihre Angehörigen erreichen können: „Der Wohnort meiner Verwandten wurde zwar nur von den Ausläufern des Sturms getroffen, die Auswirkungen sind dennoch sehr schlimm. Aber sie leben und das macht mich glücklich.“

In der philippinische Gemeinde in Heidhausen kommen allmählich er­ste Spenden an. „Es melden sich immer wieder Menschen bei uns, die helfen wollen“, sagt Kamillianer-Pater Manny Tamayo. Diesen Sonntag um 15.30 Uhr würde sich die Gemeinde in der St. Kamillus-Kirche, Heidhauser Straße 273, treffen, für die Opfer beten, Spenden sammeln.

Mit einem kleinen Benefizkonzert zugunsten der Taifunopfer engagiert sich auch das „Catasia Streichquartett“, dem Mitglieder der Bochumer Symphoniker, der Essener Philharmoniker und des Staatsorchesters Braunschweig angehören. Es findet kommenden Montag, 18. November, um 20 Uhr im Unperfekthaus, Friedrich-Ebert-Straße 18, statt. Auf dem Programm stehen Kammermusik-Meisterwerke – das Dissonanzenquartett KV 465 von W. A. Mozart sowie das Klarinettenquintett op.115 von Johannes Brahms.

„Die Musiker spielen seit einigen Jahren etliche Kammerkonzerte im gesamten Bundesgebiet und haben sich spontan dazu entschlossen, dieses Konzert der Hilfe für die Opfer der schrecklichen Naturkatastrophe zu widmen“, betont Klarinettist Harald Hendrichs, der mit Angelo Bard und Clemens Ratajczak (Violine), Sascha Senazhenski (Viola) und Jan Bauer (Cello) musiziert. Der Erlös geht zu 100 Prozent an Organisationen, die vor Ort helfen. Daher wird um großzügige Spenden gebeten.

So können Sie den Betroffenen helfen

Die Kindernothilfe, seit Jahren Partner der Funke Mediengruppe, hilft vor Ort. Spenden können Sie unter dem Stichwort „Soforthilfe Philippinen“. Konto 454540, KD Bank, BLZ 35060190

Aktion Deutschland Hilft:Stichwort: Taifun Haiyan. Konto: 102030, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00

Unicef: Stichwort „Taifun“. Konto 300000; Bank für Sozialwirtschaft: BLZ 370 205 00

Caritas international: Stichwort: „Nothilfe Taifun“. Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 660 205 00 oder online: www.caritas-international.de

Diakonie Katastrophenhilfe: „Nothilfe Taifun“. Konto 502502 bei der Ev. Darlehensgenossenschaft, BLZ 210 602 37

DRK: Konto 414141, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00, Stichwort: Wirbelsturm

MISEREOR: Spendenkonto 10 10 10, BLZ 370 601 93, Pax-Bank, Stichwort: Philippinen