Essen. Für 39.000 Euro hat der Essener Dom neue Sitzplätze bekommen. 25 Jahre lang lebte die Gemeinde mit einem Provisorium. Die Sparkasse Essen spendete einen Großteil der Summe, die für die Anschaffung der Bänke im Essener Münster nötig war.
Auf den Stühlen eines schwedischen Möbelhauses muss nun niemand mehr im Essener Dom sitzen. Das 25-jährige Provisorium ist seit Mitte August vorbei. In den Seitenschiffen des Doms stehen wieder richtige Kirchenbänke.
Möglich wurde die Anschaffung durch eine Spende der Sparkasse Essen: Von den rund 39.000 Euro Gesamtkosten übernahm sie rund 28.000 Euro. „Unsere Aufgabe sehen wir darin, Sponsoren für das Essener Münster zu finden“, sagt Dieter Hötker, Vorsitzender des Münsterbauvereins. Und mit der Sparkasse Essen haben sie einen finanzstarken Partner, der auch schon bei der Sanierung des Vorplatzes in die Breche sprang.
Das ist auch einer der Gründe, warum das Provisorium über zwei Jahrzehnte Bestand hatte. Es gab viele Baustellen in der Kirche, die dringender waren, als die Kirchenbänke zu ersetzen - beispielsweise der Ausbau der Domschatzkammer. „Wir müssen Prioritäten setzten“, sagt Dieter Hötker.
Keine Frage der Bequemlichkeit
Und Dompropst Otmar Vieth hat noch eine andere Erklärung parat: „Mit einem Provisorium ist das immer so eine Sache“, sagt er, Erst kommt es einem fremd vor, aber dann gewöhnt man sich ganz schnell daran.“ Auf der Frage, ob die Gemeindemitglieder auf den neuen Bänken auch bequemer sitzen, antwortet er ganz schlicht, dass es keine Frage der „Bequemlichkeit“ ist. „Auf den Stühlen saß man nicht schlecht, aber sie passten nicht in den Dom“, so der Dompropst. Dass die 28 neuen Bänken zum Essener Münster passen, daran besteht für ihn kein Zweifel. Immerhin hat sich das Bistum deswegen lange mit der Unteren Denkmalbehörde auseinandergesetzt.
Der Streitpunkt war die Farbe. Sie sollte zu dem hellen Braunton der Bänke im Mittelschiff passen. Das Bistum wollte, dass sich die neuen Möbelstücke „gestalterisch vom Restbestand absetzen“. Schlussendlich einigten sich beide Seiten auf einen Grauton, der zur Farbe an den Innenwänden passt. Der Grundentwurf der Bänke stammt von Tischlermeister Hubert Beumler, der sich mit seiner Werkstatt in Bad Oeyenhausen auf Kirchenmöbel spezialisiert hat. Das Bankmodell für den Essener Dom stimmte er mit Dombaumeister Ralf Meyers ab. Und die Plastikstühle? Die sind auf dem Müll gelandet.