Essen.
Den Essener Dom kann man sich jetzt aufs Handy holen: Ab sofort kann man sich via App in Bild, Text und Ton durch die Kirche am Burgplatz und die Schatzkammer führen lassen. Einen persönlichen Besuch in diese heiligen Hallen kann und soll dieses Programm für Smartphones allerdings nicht ersetzen.
Mittels einfacher Menüführung kann sich der Besucher mittels virtuellen Rundgang Informationen zu den einzelnen Stationen in und um den Dom herum auf den Bildschirm holen. „Dabei haben wir die Texte möglichst optimal auf die Mobiltelefone zugeschnitten“, erläutert Ina-Germes Dohmen von der Domschatzkammer. Denn man wollte verhindern, dass die Benutzer beim Lesen lange und mühsam herunterscrollen müssen.
Mit dem Hörspiel durch den Dom
Bewusst sparsam sei man auch mit Bildmaterial umgegangen: Vielmehr sollen die Fotos Orientierungshilfe sein als dass sie einen detaillierten Einblick geben. „Wir wollen schließlich, dass die Leute sich zum Beispiel unsere Goldene Madonna vor Ort anschauen und nicht nur aufs Handy starren“, so Germes-Dohmen.
Im Kreuzgang des Essener Doms
Entwickelt hat die App, die sowohl für iPhones als auch für Smartphones mit Android-Betriebssystem zu haben ist, die Firma Net-Start Systems: Das Kölner Unternehmen entwickelte bereits 2007 den mobilen Audio-Führer „Call-a-Guide“, mit dem man sich mittels Hörspiel übers Handy durch den Dom führen lassen kann, wenn man vorher eine kostenpflichtige Telefonnummer angewählt hat. „Als wir das Angebot bekommen haben, jetzt eine App zu entwickeln, war klar, dass sie neben dem Text-Bild Teil auch solcherlei Hörspiele beinhalten muss“, erläutert Net-Start-Geschäftsführer Gil Breth.
Bistum war nicht sofort begeistert
Auf diese Idee habe man beim Bistum zunächst allerdings verhalten reagiert, räumt Ina-Germes Dohmen ein: „Die Vorstellung, dass Leute mit laut gestellten Smartphones durch den Dom laufen und womöglich andere Menschen beim Beten stören, hat uns nicht gerade zugesagt“. Die Lösung für dieses Problem ist jedoch relativ simpel: Die Hörspiele der App funktionieren nur mit angeschlossenem Kopfhörer.
Außer Infos zum Dom enthält das Programm auch Beiträge zur Geschichte des Frauenstifts und der Anbetungskirche St. Johann. Zudem sind Informationen zum Gemeindeleben, wie zum Beispiel Gottesdiensttermine. Die App ist im Apple-Store und bei Google Play auffindbar oder lässt sich via QR-Code, der sich künftig an einem Schild am Dom finden lässt, herunterladen und kostet einmalig 1,79 €.
