Essen. Jugendliche Zündler haben am Sonntagabend Brandemeldealarm im Hauptbahnhof Essen ausgelöst: Gegen 20.30 Uhr entzündeten die flüchtigen Männer in einem Fußgängertunnel eine bengalische Fackel. Dichter Rauch vernebelte Bahnhofshalle und Ladenpassage. Die Verdächtigen wurden gefilmt.
Brandmeldealarm im Hauptbahnhof Essen: Am Sonntagabend (15. September) haben Unbekannte gegen 20.30 Uhr ein bengalisches Feuer im Hauptbahnhof gezündet. Dichter Rauch zog nach Angaben der Bundespolizei auch in die Bahnhofshalle und löste die Rauchmeldeanlage aus. Verletzt wurde niemand.
Die Rauchfackel wurde im Fußgängertunnel, der die Bahnhofshalle am Nordausgang (City/Kettwiger Straße) mit dem Kopfbahnsteig der Gleise 21/22 verbindet, gezündet. Als die Ermittler der Bundespolizei später die Aufnahmen der Überwachungskamera sichteten, waren darauf kurz vor der Aktion "vier Männer im jugendlichen Alter zu sehen", berichtet Andreas Grewe, Sprecher der Bundespolizei.
Ermittlungsverfahren wegen schwerer Körperverletzung
Allerdings sei noch unklar, ob die Jugendlichen mit Hilfe der Bilder zu identifizieren sind. Davon hängt gegebenenfalls ab, ob die Behörde beim Amtsgericht einen Beschluss zur Veröffentlichung der Aufnahmen beantragt. Die Nahbereichsfahndung am Sonntagabend jedenfalls war erfolglos. Aus den Aufnahmen geht anscheinend auch nicht hervor, ob es sich bei den Verursachern um Fußballfans handelt. Gegen die Unbekannten leitete die Behörde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Passanten, die über Atembeschwerden klagten, meldeten sich am Sonntagabend aber nicht. Auch sonst gebe es "keine Hinweise auf Geschädigte", so Grewe.
Der durch die Pyrotechnik verursachte Rauch war in die Bahnhofshalle gezogen und hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Kunden und Fahrgäste wurden durch ein akustisches Signal und Lautsprecher-Durchsagen der Deutschen Bahn gewarnt und gebeten, das Gebäude zu verlassen. Das bestätigte ein DB-Sprecher: "Die Brandmeldeanlage hat fehlerfrei funktioniert."
Der Rauch konnte nach Angaben des Unternehmens durch die automatische Entlüftung aus dem Gebäude gesaugt werden. Die Bahn sperrte den Fußgängertunnel kurzzeitig. Der Zugverkehr sei durch den Rauch nicht gestört gewesen.
Die Bundespolizei bittet Zeugen, ihre Beobachtungen beziehungsweise Hinweise auf die Täter unter der kostenfreien Servicenummer der Bundespolizei zu melden: 0800 6 888 000.