Essen. Das Versorgungswerk der Architektenkammer hat mit dem Bau von 106 Mietwohnungen in der grünen Mitte begonnen. Am Donnerstag war Grundsteinlegung. Damit füllt sich das neue Wohn-Viertel zwischen Uni und Innenstadt immer mehr.

Es ist der Startschuss für das letzte Wohnbauprojekt im neuen Univiertel: Am gestrigen Donnerstag legte das Versorgungswerk der Architektenkammer NRW den Grundstein für sein Wohn-Quartier in Essens grüner Mitte. Bis März 2015 werden auf dem Gelände zwischen Berliner Platz und Universität 106 Mietwohnungen entstehen. Baukosten: rund 20 Millionen Euro.

Das Versorgungswerk hat seinem Quartier einen traditionsreichen Namen gegeben: „Carré Victoria Mathias“ - in Erinnerung an die ehemalige Zeche, die ganz in der Nähe an der Altenessener Straße lag. Dort wurde zwischen 1844 bis etwa Mitte der 1960er Jahre Kohle gefördert. Es sei ein Bezug zur Vergangenheit, der aber auch sinnbildlich für den Strukturwandel in Essen stehe, betonte der Präsident der Architektenkammer NRW, Hartmut Miksch.

Mieten zwischen acht und elf Euro

Die Zwei-, Drei- und Vierraum-Wohnungen sind nach Angaben des Investors barrierearm und hochwertig ausgestattet. Merkmale, die im Übrigen zu allen im Univiertel entstandenen Wohnungen passen. Und das hat auch in diesem Fall seinen Preis. Das Versorgungswerk plant Kaltmieten zwischen acht und elf Euro für den Quadratmeter. Die Vermarktung soll Anfang kommenden Jahres starten. Miksch ist trotz des für Essen überdurchschnittlichen Mietpreises überzeugt: „Die Nachfrage nach solchem Wohnraum ist da.“

Das Quartier soll ein durchmischtes Wohnviertel werden, für Jung und Alt, Familien und Senioren. Großzügigkeit und hohe Qualität versprechen die Investoren, die nach Plänen des Aachener Architekturbüros pbs bauen lassen.

Neuland für den Bauherren

Der Düsseldorfer Architekt Miksch ist in Essen kein Unbekannter. Unter anderem trägt der Neubau der Volkshochschule seine Handschrift. „Als ich dieses Bau-Grundstück zwischen Innenstadt und Universität das erste Mal gesehen habe, war ich mir sicher, dass dort Wohnungsbau funktioniert“, sagt er. Die innerstädtische und dennoch ruhige Lage, gute kulturelle Angebote im Umfeld böten aus seiner Sicht großes Potenzial.

Mit dem eigenen Wohnungsbau in Essen betritt das Versorgungswerk der Architektenkammer selbst Neuland. Bislang habe man ausschließlich in Büro- und Gewerbeimmobilien investiert, heißt es. Doch mit dem Quartier in Essen wird erstmals auch ein Wohngebäude zum Portfolio gehören. „Wir werden die Wohnungen behalten und selbst verwalten“, so Miksch.

Das Versorgungswerk verwaltet insgesamt ein Vermögen von 7,4 Milliarden Euro, das zur Alters- und Berufsunfähigkeits-Versorgung der Architekten in NRW, Bremen und Hessen dient. Die Rendite, die man sich vom Essener Projekt verspricht, sei mit der mancher börsennotierter Immobilienunternehmen, nicht vergleichbar, so Miksch.