Essen. . Nach dem tödlichen Familiendrama in Frohnhausen erste Spuren von dem dringend tatverdächtigen Cemil Gündüz. Offenbar hatte er sich mit einem Taxi von Essen zum Flughafen Schiphol fahren lassen. Ein internationaler Haftbefehl wurde erlassen. Gündüz soll weiter im Besitz einer Schusswaffe sein.

Nach dem Familiendrama am vergangenen Mittwochabend in Frohnhausen mit einer getöteten und einer lebensgefährlichen verletzten Frau sucht die Polizei mit einem europäischen Haftbefehl nach dem mutmaßlichen Täter.

Als dringend tatverdächtig gilt der flüchtiger Vater und Ehemann der beiden Opfer. Zeugen berichteten, das Cemil Gündüz, geboren am 1. Januar 1963 in Araban/ Türkei, kurz vor der Polizei aus dem Haus an der Busehofstraße gerannt sei. Mit „augenscheinlich gezielten“ Schüssen, so die Polizei, soll er seine 19-jährige Tochter getötet und seine 45-jährige Frau lebensgefährlich verletzt haben. Die Tochter starb noch in der Wohnung. Die Ehefrau wird noch immer intensivmedizinisch im Krankenhaus versorgt.

„Wir intensiveren gerade die Fahndung im Raum Amsterdam“

Wie der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Klaus-Dieter Senftleben, mitteilte, verfolgt sein Team ernstzunehmende Spuren, die in Richtung der Niederlande deuten. Etliche Personen aus dem persönlichen Umfeld des Gesuchten hätten der Polizei im Zuge der Großfahndung Hinweise gegeben. „Wir intensiveren gerade die Fahndung im Raum Amsterdam-Schiphol. Die Ermittlungen ergaben, dass Gündüz offenbar mit einem Essener Taxi zum Flughafen Schiphol gefahren wurde“, so Senftleben.

Aufgrund dieser Erkenntnisse erließ die Staatsanwaltschaft Essen einen europäischen Haftbefehl, der es Gündüz erheblich erschwert, Grenzen zu überschreiten und sich so den deutschen Strafverfolgungsbehörden zu entziehen. Auch die holländische Polizei beteiligt sich an der Fahndung.

Der Gesuchte soll noch immer im Besitz einer großkalibrigen Schusswaffe, der mutmaßlichen Tatwaffe, sein. Er ist 1,76 Meter groß, etwa 76 Kilogramm schwer und hager. Gündüz hat schwarzes, dicht gelocktes Haar und war bei der Tat mit schwarzer Hose und schwarzem Hemd bekleidet. Nach Angaben von Zeugen soll er zuletzt einen ungepflegten Eindruck gemacht haben.

Es besteht nach Angaben der Polizei die Möglichkeit, dass er sein Äußeres verändert hat. Unter der Nummer 0049-(0)201-829-0 können Hinweise an die Mordkommission der Polizei Essen gegeben werden. In dringenden Fällen kann auch jede andere Polizeidienststelle informiert werden.