Essen. . Einen Tag nach einem schweren Unfall auf der B 224 im Essener Norden schwebt ein 45-jähriger Essener weiter in Lebensgefahr. Schon 2010 und 2011 waren Fußgänger an der Kreuzung Gladbecker/Vogelheimer Straße von Autos erfasst worden - mit tödlichen Folgen. Ein Unfallschwerpunkt ist die Stelle für die Polizei aber nicht.
Der Nieselregen hat die Spuren noch nicht verwischt: Auf der Fahrbahn der B 224 zeugen die Markierungen der Polizei am Donnerstag Vormittag von dem schlimmen Unfall, der sich in Höhe der Kreuzung Gladbecker und Vogelheimer Straße am frühen Mittwochmorgen abgespielt hat. Noch immer schwebt ein 45-jähriger Essener in Lebensgefahr. Der Fußgänger war um 1 Uhr nachts auf der Fahrbahn vom Range Rover eines 37-Jährigen erfasst worden und hatte dabei schwerste Verletzungen erlitten. Ein Sachverständiger soll für die Polizei nun klären, wie es zu dem Zusammenstoß kommen konnte. Der Crash mit schweren Folgen weckt Erinnerungen an zwei tragische Unfälle, die sich in den Jahren 2010 und 2011 ebenfalls an der Kreuzung Gladbecker/Vogelheimer Straße ereignet haben.
Dienstag, 16. November 2010: Gegen 21.30 Uhr am Abend versucht eine 16-Jährige, bei Rot über die Straße zu laufen. Es nieselt leicht. Ein 48-jähriger Mülheimer übersieht die nach Zeugenangaben dunkel gekleidete Jugendliche und erfasst sie mit seinem Ford Focus. Trotz sofortiger erster Hilfe und notärztlicher Versorgung am Unfallort erliegt die 16-Jährige noch in der Nacht ihren schweren Verletzungen.
Staatsanwaltschaft hat das Verfahren eingestellt
Freitag, 2. Dezember 2011: Zwei Männer, damals 22 und 28 Jahre alt, fahren gegen 2 Uhr nachts in einem Passat auf der Gladbecker Straße in nördlicher Richtung. In Höhe der Vogelheimer Straße überrollen sie einen 58-Jährigen. Die beiden Männer rufen sofort die Polizei. Bei der Untersuchung des Unfallgeschehens stellen die Ermittler fest: Offenbar war der 58-Jährige schon nicht mehr am Leben, als er von dem Passat überfahren worden ist. Die Verletzungen, so die Polizei, die vermutlich zum Tod des 58-Jährigen geführt hatten, sind wohl eher auf einen Lastwagen oder auf einen Kleintransporter zurückzuführen. Wochenlang sucht die Polizei nach dem oder den Unfall-Verantwortlichen, sogar mit Großkontrollen im Essener Norden. Eine heiße Spur gibt es bis heute nicht. Die Essener Staatsanwaltschaft hat das Verfahren inzwischen vorläufig eingestellt.
Zwar habe es in dem Bereich schon „etliche schwere Unfälle“ gegeben, sagt Polizeisprecher Peter Elke, und jeder Vorfall dieser Art sei „tragisch“. Bei der Kreuzung handele es sich aber aus Sicht der Polizei nicht um einen Unfallschwerpunkt. Das liege nicht zuletzt an der Masse der Fahrzeuge, die diesen Verkehrsknotenpunkt täglich passieren: „Auf einer kleinen Anliegerstraße kracht es natürlich weniger.“ Gleichwohl warnt Elke davor, die Gefahren der B 224 an dieser Stelle zu unterschätzen: „Man glaubt, mal eben schnell drüber zu laufen...“, doch das könne sich schnell als Trugschluss erweisen. „Wir können nur appellieren“, sagt Elke, „seid vorsichtiger.“ Es richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer, Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer.