Essen. Der “Busenbrunnen“ am Varnhorstkreisel in der Essener Innenstadt soll abgerissen werden. Die Fontäne des Brunnens liegt seit Jahren trocken, mehrere hundert Liter Wasser im Jahr gehen durch Risse im Boden verloren. Was nach dem Abriss mit dem Platz passiert, ist noch unklar. Ein neuer Brunnen wäre jedoch wahrscheinlich zu teuer.
Die Tage des „Busenbrunnens“ am Varnhorstkreisel in der Innenstadt, sie sind gezählt. Im dritten Jahr liegt die Fontäne trocken, weil das Wasser in unergründlichen Tiefen versickert. Nun schlägt die städtische Bauverwaltung vor, den Brunnen abzureißen und auf der Fläche zwischen Berne- und Gildehofstraße lieber Bäume und Blumen zu pflanzen. Es ist nur eine von insgesamt vier denkbaren Varianten, mit denen sich der Bauausschuss des Stadtrates in seiner nächsten Sitzung befassen wird.
Der Brunnen am Varnhorstkreisel hat seine besten Zeiten hinter sich. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert diente er als Abdeckung für ein gewaltiges Loch, dass die U-Bahnbauer an dieser Stelle ins Erdreich gegraben hatten. Auch für den Gestaltungsentwurf zeichnete sich das damalige U-Bahnamt verantwortlich. Gelungen oder nicht? Geschmackssache. Die Essener gaben dem Brunnen ob der halbrunden Wölbungen jedenfalls schnell den vielleicht naheliegendsten Namen.
Großer Wasserverlust durch Risse
Unter der gepflasterten Oberfläche bildeten sich mit der Zeit leider zahlreiche Risse, so dass pro Jahr mehrere hundert Liter Wasser verloren gingen statt das Umlauf-System zu speisen - ohne dass die Stadt sicher sein könnte, ob das Nass im Untergrund nicht irgendwelche Schäden anrichtet.
Was tun? Eine Lösung wäre vielleicht, den Brunnen zu reparieren. Brunnenkammer und Zisterne sind zwar noch funktionsfähig, so Rainer Wienke vom zuständigen Amt für Straßen und Verkehr. Der Abriss der gepflasterten Oberfläche und die Rekonstruktion der Anlagen kämen die Stadt allerdings teuer und schlügen mit 400.000 Euro zu Buche, weshalb die Verwaltung davon abrät.
Zahlreiche Ideen
Deutlich günstiger wäre es, den Brunnen für geschätzte 50.000 Euro niederzulegen und auf dem 750 Quadratmeter großen Kreisel Rasen einzusehen. Kosten: 10.000 Euro. Aber das erscheint der Verwaltung offenbar ein wenig lieblos, weshalb sie anregt, ein Blumenbeet anzulegen, diverse Gehölze und 15 Bäume zu pflanzen - zu haben für 60.000 Euro.
Dann wäre da noch die Idee, einen ganz neuen Brunnen zu bauen. Einen, der aus dem Niederschlagswasser der umliegenden Straßen gespeist wird, das biologisch vorgeklärt in einer Zisterne gesammelt und über ein Pumpsystem als „Zusammenspiel mit Licht und Grün inszeniert“ wird. Ein Atelier für Landschaftsarchitektur vom Bodensee hat sich das einfallen lassen. Geschätzte 250.000 Euro müsste die Stadt investieren, erforderlich sei zunächst eine Machbarkeitsstudie für 10.000 Euro. Was den finanziellen Aufwand für die Unterhaltung angeht - dazu liegt noch nichts vor. Nur soviel: Grün kommt die Stadt billiger.