Essen. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wollte einen Schlussstrich unter den Weiterbau der A 52 durch Essen ziehen. In der Aktuellen Stunde des Stadtrates gab es dennoch Streit um die Landes-Entscheidung. CDU und FDP zeigen sich empört und wollen den Fehler korrigieren.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek will den A 52-Weiterbau durch Essen und den Ruhrallee-Tunnel nicht für den neuen Bundesverkehrswegeplan anmelden, damit faktisch einen Schlussstrich unter das Projekt ziehen. Den Streit um die A 52 hat er damit nicht beendet, dies wurde in der „Aktuellen Stunde“ des Stadtrates zur Paketlösung des Ministers für den Verkehr im mittleren Ruhrgebiet mehr als deutlich.

CDU und FDP jedenfalls zeigten sich empört über die Düsseldorfer Entscheidung, sprachen ihr jede demokratischer Legitimation ab, da sie gegen den Willen und zum Nachteil der Stadt getroffen worden sei. Die A 52 bleibe auf der Tagesordnung, bis dieser Fehler korrigiert werde. Grüne und Linke dagegen waren zufrieden: Groschek habe endlich den jahrzehntelangen Stillstand durchbrochen, jetzt müsse zügig damit begonnen werden, die brachliegenden Trassenflächen in die städtische Planung einzubeziehen. Die SPD will daneben bis zum Jahresende ein tragfähiges Verkehrskonzept vorlegen, um damit in den Kommunalwahlkampf zu gehen.

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    Stadtdirektor Hans-Jürgen Best warb dafür, die Trasse nicht zu überplanen: „Wir sollten etwas anderes drauf packen, eine Gleisverbindung etwa, meinetwegen auch einen Radweg, jedenfalls sollten wir diesen Nord-Süd-Korridor freihalten.“ Trotz aller Ausgleichs-Maßnahmen werde sich die Situation auf der Gladbecker Straße „nicht wahrnehmbar“ verändern, es werde alles beim alten bleiben. Die Stadt werde nun auf die Pläne schauen, „und sehen, was sich machen lässt“. OB Reinhard Paß kündigte für die Gladbecker Straße einen städtebaulichen Rahmenplan an. Er sei auch alles andere als begeistert über die Entscheidung, die finanzpolitischen Sachzwängen gefolgt sei. Eine Reihe der Maßnahmen werde Essen allerdings positiv treffen.