Ruhrgebiet/Düsseldorf. . Die A52 zwischen dem Kreuz Breitscheid und Essen-Kettwig wird saniert. Drei Monate lang ist dann die Fahrtrichtung Ruhrgebiet gesperrt. Noch bevor der Verkehr endgültig abgeleitet wurde, staute es sich am frühen Sonntagabend bereits. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Die Autobahn 52 aus Düsseldorf ist in Richtung Ruhrgebiet gesperrt, drei lange Monate bis Ende September. Sie wird auf mehreren Kilometern Länge saniert; 40 000 Fahrer müssen jeden Tag einen anderen Weg einschlagen als den bisher gewohnten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema:
Welchen Umweg empfiehlt die Landesbehörde „Straßen NRW“?
Offiziell ausgeschildert wird der über Duisburg: die A 3 hochfahren bis Kreuz Kaiserberg, dann abbiegen auf die A 40. Die Strecke ist von Düsseldorf-Mitte nach Essen-Mitte 17 Kilometer länger als die alte. Das Problem: Zumindest morgens ist es ziemlich mühsam, von Westen her über die A 40 nach Essen hereinzukommen.
Was bedeutet der Umweg zeitlich?
Straßen.NRW geht davon aus, dass es „zu normalen Zeiten zu Beeinträchtigungen von 25 bis 30 Minuten kommen“ wird. Die halbe Stunde sagt Projektleiter Peter Belusa voraus. Da hat er längere Fahrzeit und vermutete Stauzeit zusammengezogen. Im Berufsverkehr kann es aber auch noch mal deutlich länger dauern.
Gibt es noch andere Umfahrungen in Richtung Ruhrgebiet?
Je nach Ausgangspunkt in Düsseldorf, kommt man auch ganz gut über A 46/A 43 in den Raum Bochum, über A 46/A 1 in den Raum Dortmund oder über die A 57 nach Duisburg/Moers. Alternativ kann man auch über die B8n, die A 59 und die A 40 fahren.
Ausgeschildert ist aber nur die Umleitung über die A 3, um niemanden zu verwirren. Auf keinen Fall sollte man im Breitscheider Kreuz die Abfahrt Mülheim auf die B 1 nehmen. Bekannt als „der Schleichweg, den jeder nur einmal nimmt“: So furchtbar ist er. Man kann ihn, ehrlich gesagt, nicht einmal den Leuten empfehlen, die nach Mülheim wollen...
Warum wird die A 52 saniert?
Was wird überhaupt gemacht auf der A 52?
„Straßen NRW“ saniert sie auf zehn Kilometern Länge zwischen dem Breitscheider Kreuz und Essen-Kettwig. Es wird ein Asphalt verbaut, der leiser ist. Und auf der Ruhrtalbrücke über Mülheim-Mintard müssen die Fahrbahnübergänge erneuert werden, das sind die Verbindungsstücke zwischen Fahrbahn und Brücke. Alles zusammen kostet 11,5 Millionen Euro.
War die Brücke nicht gerade erst eine Baustelle?
Sie wurde 2005 saniert: der Beton instand gesetzt, die Brücke durch Querstreben verstärkt, der Treppenturm erneuert. „Wir dachten damals, die Fahrbahnübergänge hielten noch bis 2020“, sagt Peter Belusa, der Projektleiter für die A52-Sanierung. Doch da die Übergänge nicht wasserdicht sind, haben Streusalz, Brems- und Kupplungsstaub ihnen zugesetzt.
Wieso wird die A52 nur in eine Richtung gesperrt?
Warum kommt die Baustelle gerade jetzt?
Weil die Fahrbahnübergänge fällig sind. Weil bald Sommerferien sind, da ist auf den Straßen weniger Verkehr. Und weil die A 59 bei Duisburg ebenfalls saniert werden muss: Sie führt so halbwegs in die gleiche Richtung, und man wollte nicht zwei parallele Großbaustellen. Die A 59 wird jetzt 2014 gemacht.
Wenn nur Richtung Essen gesperrt wird, wird auch nur sie saniert?
Nein, sie erneuern die Autobahn komplett. Die beiden Fahrspuren nach Düsseldorf werden verschmälert und Tempo 80 unterworfen, aber sie wandern während der drei Monate über die gesamte Breite der Autobahn.
Wieso wird nur eine Richtung gesperrt?
Eine Richtung zu sperren, eine nicht, erklärt „Straßen NRW“ so: Der Verkehr nach Düsseldorf konzentriert sich auf einige wenige Pendlerstunden, der ins Ruhrgebiet verteilt sich mehr. Ihn könne man daher eher auf eine andere Autobahn umleiten, ohne dass es dort zu dicht werde. So wie früher eine Spur je Fahrtrichtung offenzuhalten, ist völlig aus der Mode, es führt angeblich zu langen Staus.
Was sagen die Leute, die an den Schleichwegen wohnen?
Vor allem in Mülheim-Selbeck und in Ratingen-Breitscheid befürchten die Anwohner noch mehr Verkehr, insbesondere noch mehr Schwerlaster in ihren eh schon viel durchfahrenen Ortschaften. „Das wird mehr als voll. Wenn da Baustelle ist, geht hier morgens und nachmittags nichts mehr“, sagt Annette Plönes aus Mülheim. Aber alles hat zwei Seiten: „Für mich ist übermäßiger Verkehr gut“, sagt Gerd Neuhaus. Er führt den „Imbiss im Hof“, den viele Fernfahrer besuchen, und wird nicht einen Tag schließen. Während der ganzen Bauzeit nicht.