Essen. Die Entsorgungsbetriebe Essen leeren die Mülleimer in der Innenstadt dreimal täglich, doch nicht immer reicht das. Nicht nur wegen der „berühmten“ Altpapier-Tüten von „Primark“, die regelmäßig die öffentlichen Mülleimer verstopfen. City-Gäste bekommen regelmäßig das Gefühl, die Innenstadt habe ein Müll-Problem.
Als vor einer Woche am Brückentag zwischen Himmelfahrt und dem Wochenende die Leute Schlangen standen vor „Primark“ an der Kettwiger Straße und der Laden zwischenzeitlich seine Türen schließen musste, da sah der Schauplatz später für Stunden aus wie ein Schlachtfeld. Nicht nur wegen der „berühmten“ Altpapier-Tüten von „Primark“, die regelmäßig die öffentlichen Mülleimer verstopfen. Auch Bäcker-Tüten und Kaffee-Becher stapelten sich, Papier flog durch die Gegend.
Es sind nicht nur solche Extrem-Situationen, in denen City-Gäste regelmäßig das Gefühl bekommen, die Innenstadt hat ein Müll-Problem. Der Willy-Brandt-Platz, das Tor zur City, ist häufig übersät mit Papier und Zigarettenkippen, was sicherlich auch daran liegt, dass der exponierte Ort der Treff der Trinker-Szene ist. Aber auch die Limbecker Straße, beziehungsweise ihr Pflaster hat zunehmend ein Kaugummi-Problem, und die vielen Mülleimer in der Innenstadt werden selbst zum Dreck-Magneten – mit zähem, schwarzen Belag versifft, mit Filzstift bemalt und Zigarettenkippen übersät.
Schüler packen an
„Die Innenstadt hat kein Müll-Problem“, entgegnet Bettina Hellenkamp, die Sprecherin der Essener Entsorgungsbetriebe (EBE). Dreimal in 24 Stunden werde der Stadtkern durch Kolonnen gereinigt, die jeweils alle Mülleimer leeren und Unrat von der Straße fegen; morgens und abends kommt eine Kehrmaschine zum Einsatz, die die Ecken nass ausbürstet.
Mülleimer werden geleert, nicht gereinigt
Eine Stichprobe am Freitagnachmittag ergibt: Die Fußgängerzone ist zu diesem Zeitpunkt recht sauber – doch die öffentlichen Mülleimer machen keinen guten Eindruck. Allein vor „Primark“ sind mittlerweile acht Abfall-Behälter installiert. Aus manchen qualmt es – achtlos weggeworfene Zigarettenkippen.
Dabei gibt es öffentliche Aschenbecher an den meisten Mülleimern. „Viele Bürger drücken ihre Kippen trotzdem auf dem Mülleimer aus“, sagt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp. „Und wenn Raucher Zigaretten in Mülleimer werfen, die noch glimmen, kommt es natürlich zur Rauch-Entwicklung.“ Grundsätzlich würden die Mülleimer in der Stadt aber nur geleert, nicht gereinigt, auch nicht von außen. „Das ist nicht vorgesehen.“ Die zuständigen Fachleute bei der EBE haben übrigens registriert, dass im Umkreis von Bäckern, die „to go“-Snacks und Kaffee in Pappbechern anbieten, die Mülleimer wesentlich schneller voll sind als anderswo.