Essen. Ein Brandanschlag nahe der “Eisernen Hand“ in Essen beschäftigt die Polizei: Am frühen Dienstagnachmittag hatte ein Wagen vor einem Haus an der Frillendorfer Straße gehalten, ein Mann war ausgestiegen und hatte offenbar einen Molotowcocktail gegen die Fassade geworfen. Es gab zwei Festnahmen.

Gegen 14.15 Uhr am Dienstagnachmittag schrillte das Telefon in der Leitstelle der Essener Polizei: Brandanschlag an der Frillendorfer Straße! Nahe der Kreuzung Eiserne Hand hatten anscheinend mehrere Zeugen beobachtet, wie ein mit zwei Männern besetzter silberner Alfa Romeo vor einem Haus gehalten hatte und der Beifahrer ausstieg. Laut Polizei zückte er "ein Behältnis mit Flüssigkeit" und warf es gegen eine Hauswand. Das Geschoss traf die Fassade und ein hölzernes Garagentor, das daraufhin teilweise in Brand geriet.

Passanten konnten Feuer löschen

Während das Auto mit den beiden Männern davonbrauste, konnten Passanten das Feuer - offenbar war es nur klein - mit einer Flasche Wasser löschen und die Polizei alarmieren. Die leitete sofort eine Fahndung nach dem Alfa und seinen Insassen ein - mit Erfolg: Um 15.30 Uhr, also eine gute Stunde nach dem Anschlag, gelang es den Beamten, einen 35-jährigen Essener in dem gesuchten Auto festzunehmen. Eine weitere gute Stunde dauerte es, bis Polizisten auch den zweiten mutmaßlichen Täter (32) in Essen aufspürten.

Beide sitzen derzeit auf der Wache und warten auf ihr Verhör. Ermittelt wird wegen schwerer versuchter Brandstiftung. Zwar wurde bei dem Anschlag niemand verletzt, die Schwere der Tat erklärt sich laut Polizei aber folgendermaßen: "Weil in dem Haus Personen leben."

Beide Männer waren betrunken

Ob die beiden Männer Angaben zum Geschehen machen, ist kurz nach den Festnahmen am Dienstagnachmittag noch ungewiss. So hat die Polizei noch keine Informationen zu den Hintergründen des Brandanschlags. "Es ist noch völlig unklar", sagt ein Sprecher auf Anfrage. Beiden Männern sei eine Blutprobe entnommen worden - beide hatten Alkohol getrunken.

Hinweise auf eine rechtsextreme oder ähnlich motivierte Tat gebe es aktuell nicht. Bei dem betroffenen Haus handelt es sich offenbar um eine Firma für Veranstaltungstechnik. "Wir ermitteln weiter und sind optimistisch, bald neue Erkenntnisse zu haben", heißt es aus dem Polizeipräsidium.