Essen. Nach Las Vegas und Sturgis/Süddakota ist jetzt erstmals Essen das Mekka der Custombike-Builder. Bei der WM sind am Wochenende 120 handveredelte Motorräder in den Messehallen zu bewundern. Um den Siegerring im Wert von rund 20.000 Euro kämpfen 120 Teilnehmer aus 24 Ländern.
Europa-Premiere in der Messe Essen: Zwei Tage lang ist in den Hallen an der Norbertstraße die Weltmeisterschaft der Custombike-Builder, die zum ersten Mal überhaupt in Europa stattfindet. Zu bewundern sind 120 handveredelte Motorräder mit mindestens 500 Kubikzentimeter – der Erbauer des schönsten und hochwertigsten Bikes wird am Sonntag zum Weltmeister gekürt. Um den Siegerring im Wert von rund 20.000 Euro kämpfen die 120 Teilnehmer aus 24 Ländern. Die Veranstaltung ergänzt den Motor-Schwerpunkt, den die Messe Essen seit eh und je pflegt.
„Essen liegt zentral in Europa“
Zum ersten Mal in der 10-jährigen Geschichte der offiziellen Weltmeisterschaft der Custombike Builder haben die Veranstalter die USA verlassen - bisher hießen die Domizile Las Vegas und das Motorrad-Mekka Sturgis in Süddakota. Da der Markt für das Umbauen und Veredeln von Big Bikes ständig wächst, war es wichtig, einen für alle gut erreichbaren Messe-Platz zu finden - für Organisator Robin Bradley ist das Essen: „Die Stadt liegt zentral in Europa, und für die Teilnehmer aus Übersee, stehen gleich mehrere Flughäfen zur Auswahl, was ideal für die Anlieferung der exklusiven Motorräder ist.“
Die Internationalität ist beeindruckend: Viele Titelträger der letzten Jahre sowie weitere Bikes aus den USA, Kanada, Australien, Japan und vielen anderen Ländern sind in Essen am Start. Eingebettet ist die WM in die Messe Big Bike Europe, bei der die Hersteller ihre neuesten Entwicklungen direkt dem Publikum präsentieren wollen. Sturgis war sechs Jahren Austragungsort der WM und zog jeweils rund 450.000 Besucher - zugegeben, ganz so viele werden es in Essen voraussichtlich nicht werden.
Fachjury bewertet Motorrad-Kunstwerke
Bei den Custombikes handelt es sich um handgefertigte Motorräder, die meistens mit Harley-Davidson Motoren aufgebaut werden und nicht selten die 100.000-Euro-Marke übersteigen. Mit extra angefertigten Rahmen, Rädern und vielen anderen individuell gestalteten Details gleichen diese Maschinen fahrenden Kunstwerken, die bei der WM von einer Fachjury bewertet werden. Den Sieger erwartet neben dem Titel und dem goldenen Ring, eine Internationale Publizierung in den Motorradmagazinen, was nicht selten einige TV Auftritte nach sich zieht. Die Teilnehmer qualifizieren sich über lokale Events in ihren Ländern. Und im letzten Jahr gewann eine deutsche Firma mit einem in acht Monaten gebauten Einzelstück.
Nicht selten arbeiten hochprofessionelle Teams sogar mehr als ein Jahr, um eine Harley-Davidson umzubauen oder ein selbst kreiertes Bike mit einem anderen Motor zu entwerfen und anzufertigen. Diese Sonderanfertigungen werden nicht nur von renommierten Firmen gebaut, sondern entstehen zum Teil auch in Eigenarbeit in kleinen Garagen, was die Spannung für die Besucher und Teilnehmer erhöht. Niemand weiß vorher so ganz genau, was die Konkurrenz sich hat einfallen lassen.