Essen. Der Energiekonzern RWE fotografierte alle 210.000 Dächer der Stadt Essen. Die Thermografie-Aufnahmen sollen beim Energiesparen helfen. Hauseigentümer können sie ab Herbst kostenlos bekommen.
Der RWE-Konzern hat mit der Auswertung seiner Thermografie-Flüge begonnen. Die in mehreren Nächten geschossenen Bilder über den Dächern der Stadt sollen interessierten Hausbesitzern ab Herbst zur Verfügung stehen, teilte RWE gestern mit. Die Wärmebild-Aufnahmen zeigen, wie viel Wärme über das Dach verloren geht. Die Daten stehen für jedes Gebäude in Essen zur Verfügung.
Insgesamt ließen RWE und die Stadt an drei Abenden Wärmebilder von der belgischen Firma Eurosense mit dem Flugzeug aufnehmen. 24.000 Fotos liegen nun vor. Aus ihnen werden die einzelnen Häuser und Flurstücke herausgeschnitten. Insgesamt wurden 210.000 Dächer in Essen fotografiert, 93.000 davon sind Wohngebäude.
Energieeffizienz der Kommune verbessern
Die Aufbereitung der Daten wird laut RWE mehrere Monate dauern. Eurosense und der Tüv Rheinland bereiten das thermografische Flugbild auf und führen es mit den Gebäudedaten der Stadt zusammen. Daraus entsteht dann die individuelle Gebäudeinformation. Zusätzlich werde eine Thermalkarte der ganzen Stadt angefertigt.
Das Ziel des Projektes ist es: „die Bürgerinnen und Bürger für das Energiesparen zu interessieren und zu sensibilisieren und schließlich die Energieeffizienz im gesamten Gebäudebestand der Kommune zu verbessern“, heißt es bei RWE.
Deshalb wird der Konzern in den kommenden Wochen die Essener Hauseigentümer anschreiben und fragen, ob sie Interesse an einem Wärmebild haben. Dieses ist kostenlos. RWE macht die Abfrage aus Datenschutzgründen. Die Bilder werden später ins Internet gestellt, wo sie allerdings nur mit einer persönlichen ID-Nummer abgerufen werden können. Öffentlich werden sie im Netz nicht sichtbar sein, betonte ein Sprecher. Auch Mieter werden nicht an die Bilder kommen.
RWE will Kommunen unterstützen
Wer noch mehr über die Thermografie-Flüge erfahren will, kann das Angebot von RWE am Samstag, 27. April, in der Innenstadt nutzen. Auf der Kettwiger Straße geben Experten außerdem Auskunft zum Thema Energiesparen und zur Sanierung.
Essen ist eine der ersten Städte, wo RWE das Verfahren der luftgestützten Thermografie anbietet. Bislang gab es dieses nur in den Städten Rheinbach und Arnsberg. RWE will Kommunen dabei unterstützen, die Energieeffizienz im Gebäudebestand zu verbessern. Denn dies sei eine wichtige Säule für das Gelingen der Energiewende, so RWE.