Essen. Der umfangreiche Umbau der Mensa auf dem Essener Campus der Uni Duisburg-Essen macht sich offenbar bezahlt. Das Studentenwerk als Mensa-Träger verbuchte im vergangenen Jahr zwölf Prozent mehr Umsatz als vor dem Umbau. Doch das Studentenwerk sieht noch Luft nach oben.
Für rund drei Millionen Euro war die Mensa bis vor einem Jahr runderneuert worden – aufwändig umgebaut wurden vor allem die Essens-Ausgaben und der Kassen-Bereich. Diese Investition zahle sich jetzt aus, sagt Jörg Lüken, der Geschäftsführer des Studentenwerks: Die Umsatzzahlen seien im Kalenderjahr 2012 um zwölf Prozent gestiegen im Vergleich zum Zeitraum vor dem Umbau. Dieser hatte im Juli 2011 begonnen. In der Mensa auf dem Essener Campus werden derzeit täglich rund 3000 Essen verkauft, zuvor seien es etwa 2500 gewesen.
Auch vegane Gerichte im Angebot
„Es ist ein toller Zuwachs, der aber auch zu erwarten war“, sagt Lüken. Dass heute mehr Gerichte an Frischetheken verkauft würden - siehe Wok, siehe Grill, siehe Pizza -, zeichne sich deutlich im Ergebnis ab: 25.000 verkaufte Pizzas mehr wurden gezählt – die Gesamtsumme sei jedoch derzeit nicht ermittelbar. Selbst das neue Angebot des täglich frischen veganen Gerichts werde gut angenommen: 36 000 Mahlzeiten seien im Jahr 2012 verkauft worden. „Das ist“, findet Lüken, „erstaunlich und zeigt deutlich den Trend auf.“
Der Umbau war erforderlich geworden, weil nicht nur die Optik der Essens-Ausgabe in die Jahre gekommen war, sondern die Umsatzzahlen auch deutlich hinter den steigenden Zahlen der Studenten zurückblieben. Die umliegende Konkurrenz durchs neue Einkaufszentrum Limbecker Platz machte sich bemerkbar. Entsprechend hielt es Lüken und seine Mannschaft für nötig, dagegenzusetzen.
Velberter TV-Koch Sascha Stemberg einer der Fürsprecher
Auch wenn jetzt zu Stoßzeiten am Mittag schon „ordentlich Gedränge herrscht“, so Lüken, sei angesichts der neuen Räume noch Luft nach oben: Die Zahl der Kassen wurde von drei auf sechs verdoppelt. „Für den doppelten Abiturjahrgang“, ist Lüken sicher, „sind wir gut gerüstet.“
Einen regional prominenten Fürsprecher hat die Mensa übrigens mit Sascha Stemberg (33) gewonnen, dem Velberter Koch aus der WDR-Sendung „Kochalarm“: Im Auftrag der Krankenkasse AOK ist Stemberg regelmäßig Gast an der Uni und serviert ein Gericht, das aus seiner Kreation stammt. Neulich gab es zweierlei Spargel mit neuen Kartoffeln und Maispoularde. Stemberg und die AOK wollen so darauf hinweisen, „dass gesunde Kost keine Frage von Zeit oder Geld ist“, so Stemberg.
Die AOK gibt Stembergs Mensa-Gerichte als Rezeptsammlung heraus: „In der Zeit, in der eine Tiefkühlpizza im Ofen warm wird, kann man auch mit einfachen Mitteln was Gesundes, Leckeres machen“, sagt Helmut Kiedrowicz von der AOK. Die Rezeptsammlung gibt es auf der AOK-Homepage - und, ganz zeitgemäß, auch als App fürs Smartphone.
Die Tops und Flops der Uni-Mensa
Die Top 5 und die Flop 5 – was in der Mensa im vergangenen Jahr am besten lief, und was nicht so gut ankam:
Platz 1: Truthahnsteak (25.455 Mal verkauft)
Platz 2: Schweineschnitzel (24.088 Mal verkauft)
Platz 3: Chicken-Burger (20.000 Mal verkauft)
Platz 4: Hähnchenbrustfilet (18.500 Mal verkauft)
Platz 5: Cheeseburger (15.500 Mal verkauft)
Nicht so doll liefen hingegen Hering-Stipp, Forelle Müllerin, Kalbsleber, Soja-Gyros und Aprikosen-Linsen-Curry. Sämtliche Gerichte verkauften sich im Jahr 2012 weniger als jeweils 1000 Mal, teilt das Studentenwerk mit. Sie bilden somit die Flop 5 des vergangenen Jahres.
Nicht nur die Zahl der Essen in der Mensa, sondern auch die der verkauften Gerichte in den Caféterien nimmt beständig zu. Das liegt auch an der beständig wachsenden Zahl von Studenten. Das Studentenwerk betreibt mittlerweile ja auch das KKC – dort, kündigt Studentenwerk-Geschäftsführer Jörg Lüken an, solle im Jahr 2014 mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden.
Um das KKC hatte es viel Streit mit dem alten AStA gegeben. Auch der neue AStA fordert das KKC komplett zurück in studentische Hände.