Essen. . Der Arbeitskreis zum Thema Stadttauben in Essen steht vor dem Aus. Grüne fordern jetzt einen Runden Tisch zum Tierschutz, der sich neben der Taubenplage in der Stadt auch mit anderen Problemfeldern befassen soll. Hunde und Katzen sollen ebenso dazugehören wie Wildtiere im Zirkus.

Ob streunende Katzen, entlaufende Chihuahuas oder das leidige Taubenthema in der Innenstadt – Tierschützern in Essen mangelt es sicher nicht an Aufgabengebieten. Doch mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Denn was die unliebsamen, gemeinhin als „Luftratten“ bekannten Vögel betrifft, bekommt man deren Überpopulation nur schwerlich in den Griff. Und weil der Runde Tisch zum Thema Stadttauben offenbar vor dem Aus steht, fordern die Grünen jetzt einen, der sich mit Tierschutz in Essen insgesamt befasst.

Tierschutzverein begrüßt die Idee

Grund für das Ende des „Arbeitskreises Stadttauben“ sei die mühselige wie erfolglose Suche nach einem weiteren Standort für einen städtischen Taubenschlag. Einen gibt es bereits seit Herbst 2008 auf dem Allbau-Dach am Kopstadtplatz, der durch die Arbeit der Jugendhilfe den Bestand etwa um die Hälfte eindämmen konnte. Gereicht hat das nicht. „Wir haben daraufhin mehr als ein Dutzend neuer Standorte geprüft, es hat mit keinem geklappt,“ so der Leiter des Arbeitskreises, Harald Hoppensack. Auch bei der geplanten Freilufthalle, die helfen soll, den Bestand zu dezimieren, habe es nach etlichen Treffen keine Einigung gegeben.

Die Überpopulation der Tauben in der Innenstadt.
Die Überpopulation der Tauben in der Innenstadt. © WAZ FotoPool

„Ich wollte den Runden Tisch ohnehin auflösen“, so Hoppensack. Mit dem Vorschlag eines Gesamtarbeitskreises Tierschutz seien die Grünen ihm zuvor gekommen. „Wir müssen das als Neustart nutzen“, heißt es in der Pressemitteilung, eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Groß-Essen sei vorgesehen. Dort begrüßt man die Idee„sehr“, wie Leiterin Bärbel Thomassen verlauten lässt. Diskussionsbedarf sieht sie nicht nur zum Thema Tauben, es gebe jede Menge Stadttiere, über die man reden müsse. „Katzen und Hunde werden in teils erbärmlichen Zuständen zu uns gebracht, aber genauso sind Igel und Füchse im Stadtgebiet verbreitet.“ Und wenn man die Haltung der Wildtiere im Zirkus bedenke und Phänomene wie Rinderwahn und Vogelgrippe, sei der Arbeitskreis „eine Bereicherung für alle“.