Essen. An der Uni wird jetzt ein „Rotationsgebäude“ gebaut. Das ist ein sehr technisches Wort, das etwas irreführende Assoziationen weckt: Nein, es geht hier nicht um ein Haus, das sich um sich selbst dreht.

An der Universität Duisburg-Essen wird ein „Rotationsgebäude“ gebaut: Ein sechsgeschossiges Haus mit Seminar- und Büroräumen, und im Erdgeschoss gibt es eine große Halle, die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann.

Auch ein Labor für die Datenverarbeitung wird einziehen; insgesamt soll bis Februar 2015 eine neue Nutzfläche von 6500 Quadratmetern entstehen, 25 Millionen Euro soll es kosten. Das „Rotationsgebäude“ ist die derzeit größte bauliche Investition, die sich die Uni Duisburg-Essen leistet. Das neue Hörsaalzentrum, das in der Nähe des Viehofer Platzes entsteht – im November 2012 war dort Spatenstich –, kostet etwa 12 Millionen Euro.

Wechselnde Belegung

Das „Rotationsgebäude“ heißt „Rotationsgebäude“, weil es wechselnd belegt werden kann und soll. 40 Jahre nach Errichtung der ehemaligen Uni-Gesamthochschule Essen steht eine Generalsanierung vieler Gebäudeteile an; einige sind schon erfolgt, und wenn in großem Stil saniert wird, müssen ganze Fachbereiche umziehen. Wie „Rotationsgebäude“ im Moment aussehen, kann man am Nordosten des Campus’ beobachten: Dort sind Philosophen derzeit in Baucontainern untergebracht.

„Die Geisteswissenschaften werden die ersten sein, die das neue Rotationsgebäude nutzen werden“, kündigt Katja Bücking an, Projektleiterin beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes, dem Bauherren. „Wie die Uni das Gebäude aber nutzt und ob einzelne Fachbereiche nur zeitweise oder dauerhaft einziehen, kann die Uni selbst entscheiden.“ Der BLB bleibt Eigentümer des Gebäudes, die Uni ist künftig Mieterin. So ist das grundsätzlich bei allen Hochschulgebäuden.

5000 zusätzliche Plätze

Die Uni hat in Duisburg und Essen derzeit insgesamt mehr als 39.000 Studenten und 11.000 Mitarbeiter. Es wird erwartet, dass die Studentenzahl zum Wintersemester deutlich ansteigt, Stichwort: „Doppelter Abiturjahrgang“. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, die am Donnerstag zum Spatenstich des Rotationsgebäudes erschien, kündigte an, im Herbst alle NRW-Unis zu besuchen, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen., die dann vorherrscht. „Die Uni Duisburg-Essen erwartet rund 7300 Erstsemester, wir richten in den kommenden zwei Jahren zusätzliche 5000 Plätze ein“, erklärte Franz Bosbach, der Prorektor der Hochschule und zuständig für Studium und Lehre. Auch in Duisburg entsteht ein neues Hörsaalzentrum.