Essen. . Ende 2012 zählte die Stadt 1023 Ladenlokale - 7,5 Prozent waren ungenutzt

Leerstand in der Innenstadt - keine Frage, dieses Problem existiert. Es ist aber nicht so groß, wie es manchmal in der Diskussion erscheint. Das geht aus der regelmäßig aktualisierten Erhebung der Stadtverwaltung hervor, die jetzt erneut vorgelegt wurde. Die Leerstandsquote betrug im November 2012 demnach 7,5 Prozent. Im Februar 2007, also vor Eröffnung des Einkaufszentrums Limbecker Platz, war dieser Wert mit 6,8 Prozent nur geringfügig kleiner. Die absoluten Zahlen sind eindrucksvoll: Insgesamt besaß die Essener Innenstadt Ende 2012 genau 1023 Ladenlokale, wobei die Einkaufszentren mit ihrem Shop-in-Shop-Prinzip hier eingerechnet sind. 77 davon waren leerstehend. Die Vergleichszahlen 2007: Insgesamt 816 Läden, davon 56 leer.

Fußgängerzonen kaum betroffen

„Diese Zahlen zeigen, dass wir das meiste richtig gemacht haben“, sagt Planungsdezernent Hans-Jürgen Best. Das Limbecker habe eben nicht zur Verödung der Innenstadt geführt. „Ich möchte mir im Gegenteil gar nicht ausmalen, was aus der Limbecker Straße ohne das neue Zentrum geworden wäre.“ Gerade im Ruhrgebietsvergleich stehe Essen mit der Leerstandsquote recht gut da. Das heißt allerdings nicht, dass es keine Probleme mehr gäbe. „Der Patient Rathaus-Center ist noch nicht ganz geheilt“, meint Best mit Bezug auf die dort gehäufter auftretenden Leerstände. Leer stehen dort überwiegend die kleinen Ladenlokale zwischen 19 und 60 Quadratmetern Fläche, jedoch ist ein Objekt mit 1000 Quadratmetern derzeit unbenutzt.

Auch in der nördlichen Innenstadt gibt es etwa an der Rottstraße mehrere Lücken, ebenso an der Hindenburgstraße am westlichen City-Rand. Behoben scheint hingegen die Schwäche der Lindenallee, die Ende 2012 null Leerstand zeigte und möglicherweise vom Aufschwung der Limbecker Straße profitierte. Die Fußgängerzonen seien generell kaum betroffen, sieht man von Fluktuationen und umbaubedingten Leerständen ab, heißt es.

Auf Sicht glaubt Best auch für die weitere Entwicklung der Nordcity Grund zum Optimismus zu haben. Das Univiertel entwickele sich weiterhin prächtig, rund um die Kreuzeskirche passiere nun auch endlich Positives. Das werde Folgen haben.