Essen. . Der Bau der neuen Bezirkssportanlage Bäuminghausstraße als Ersatz für die Bamlerstraße ist einer der mächtigen Würfe der Sportpolitik in der Stadt. Schon im Sommer will die Verwaltung die Bagger anrollen lassen. Doch ob hier alles nach Matchplan verläuft, ist derzeit noch die Frage.

Der Bau der neuen Bezirkssportanlage Bäuminghausstraße als Ersatz für die Bamlerstraße ist einer der mächtigen Würfe der Sportpolitik in der Stadt. Schon im Sommer will die Verwaltung die Bagger anrollen lassen. Doch ob hier alles nach Matchplan verläuft, ist derzeit noch die Frage.

Der Betrieb auf der künftigen Anlage wird erheblich mehr Aufruhr mit sich bringen. Spielen aktuell an der Bäuminghausstraße die Kicker von TuS Helene und Al-Arz-Essen 08 sowie die Footballer der Assindia Cardinals (Training), so kämen auch die Fußballer von der Bamlerstraße hinzu: DJK Juspo Altenessen und F.C. Saloniki.

Entgegen der meisten Erfahrungen des „eins aus zwei“ – eine Anlage wird aufgegeben, die zweite für die beteiligten Vereine top ausgebaut – liegt hier das neue Sportzentrum mitten in einem dicht bebauten Gebiet. Direkt angrenzend stehen Gebäuderiegel, Ein- und Zweifamilienhäuser. Leidvolle Erfahrungen hatte die Stadt in Burgaltendorf gemacht: Dort musste der Bau der Sportanlage an der Vaestestraße begraben werden, nachdem Anwohner geklagt hatten.

Ärger in Burgaltendorf und Kray

Obwohl in Burgaltendorf nicht direkt gegen Lärm vor Gericht gezogen wurde, war dieser ein Grund für den Widerstand. In Sachen Altenessen äußerte schon das Büro Fischer Consult, das die Anlage Bäuminghausstraße geplant hat, Bedenken in puncto Geräuschemissionen: Für ein reines Wohngebiet sei der Lärm sonntags an bestimmten Punkten voraussichtlich zu hoch. Aktuell arbeitet man an einem Gutachten, das Teil der Genehmigung sein wird.

Kommt man hier zu dem Schluss, dass sich die Bäuminghausstraße nicht in einem reinen Wohngebiet befindet, wird wohl kein Schutz nötig. Doch einordnen muss dies das städtische Planungsamt. Und das ist vorsichtig: „Ich gehe davon aus, wir werden von einem reinen Wohngebiet sprechen“, sagt Detlef Robrecht, Leiter der Bauaufsicht. Das kann heißen: Lärmschutzwände – dies passierte in Kray, als nach dem Aufstieg des FC das Stadion an der Buderusstraße zur Kray-Arena wurde – mit sonntäglicher Mittagsruhe oder bauliche Maßnahmen. „Dann wird es wohl teurer“, fürchtet Robrecht.

Auch das Thema Parken ist noch nicht in trockenen Tüchern. 35 zusätzliche Parkplätze hat das Planungsbüro anhand vorgeschriebener Richtwerte errechnet. Die Lücken sind im Umfeld nur schwer zu finden. Das Planungsamt sieht aber Spielraum: „Aufgrund des guten Angebotes an Bussen und Bahnen kommt man möglicherweise mit weniger aus.“

In den kommenden Wochen soll die Baugenehmigung erteilt werden. Ob es eine Nachspielzeit gibt?

Info:

Die Stadt will die Bezirkssportanlage Bäuminghausstraße für insgesamt knapp 3,5 Millionen Euro ausbauen. Begonnen werden soll nach Abschluss der Fußballsaison 2012/13, also wohl im Juni bis Juli. Die gefällten Bäume auf dem Gelände – von denen seit kurzem nur noch die Stümpfe zu sehen sind – sind der Baumkrankheit Massaria geschuldet.

Bis zu fünf Monate Bauzeit veranschlagen die Sport- und Bäderbetriebe für die beiden Kunstrasen-Großspielfelder und Flutlichtanlage mit neun Masten und 24 Scheinwerfern, die auf den Flächen der jetzigen Aschen- und Tennisplätze entstehen sollen. Der Rasenplatz im Stadion bleibt bestehen. Er bekommt eine Kunststofflaufbahn für die Leichtathletik. Der Rasen soll in erster Linie den American Footballern der Assindia Cardinals vorbehalten bleiben.

Beleuchtet wird das Ganze von einer Flutlichtanlage mit sechs Masten und zwölf Scheinwerfern. Muss man im kommenden Herbst bzw. Winter wegen Kälte pausieren, so wird sich die Einweihung der Plätze wohl bis zum April 2014 verschieben. Die Vereine müssten sich bis dahin selbst einen Übergangsplatz suchen. Der Bau der neuen Umkleideanlage, ebenfalls auf der Fläche der Tennisplätze, wird mit sieben Monaten veranschlagt.