Heisingen. .

In vielen Bestandsimmobilien gibt es derzeit Generationenwechsel; die Großeltern setzen sich kleiner, die nachrückende Generation zieht mit den Enkeln ein. Damit fehlen im Stadtteil Kindergartenplätze. Zumal Heisingen als Zuzugsgebiet gilt, „denn in den vergangenen Jahren ist viel attraktiver Wohnraum für junge Familien geschaffen worden“, weiß auch Sozialdezernent Peter Renzel.

Aktuell liegt die Versorungsquote mit Plätzen für Unter-Dreijährige im Stadtteil bei gerade einmal 14,2 Prozent, für immerhin 76,4 Prozent der Über-Dreijährigen stehen hingegen Plätze zur Verfügung. Wie sehr die Zuzüge in den Stadtteil sich auf diese Quote auswirken, zeigt ein Blick auf die Prognose für das kommende Kita-Jahr 2013/14, denn dann werden die Quoten leicht absinken auf 13,4 Prozent (U3) bzw. 72,4 Prozent (Ü3).

Weswegen die Forderung der Heisinger CDU, die Verwaltung möge die Planung für zwei neue Kitas im Stadtteil zügig vorantreiben, nicht überraschend kommt. „Der Bedarf ist unstrittig. Wir benötigen auf jeden Fall zwei weitere Kitas“, pflichtet auch der zuständige Sozialdezernent Renzel bei. Aktuell werde aktiv an einer neuen Kita geplant, die an der Uhlenstraße Ecke Ostpreußenstraße nahe dem Sportplatz gebaut werden soll. „Die ersten Baupläne wurden abgestimmt“, so Renzel, der damit rechnet, dass die Einrichtung, die drei Gruppen mit 16 Plätzen für Unter-Dreijährige und weiteren 39 Plätzen für Über-Dreijährige beherbergen soll, den Betrieb im Laufe des Kita-Jahres 2014/15 aufnehmen wird. Eine Entwicklung, die die Heisinger CDU im Sinne einer bedarfsgerechten Entwicklung der Kinderbetreuung begrüßt.

Alternativstandort suchen

Weniger positiv bewerten die Christdemokraten den geplanten Bau einer Kita am Buswendeplatz an der Heisinger Endhaltestelle am Fährenkotten. Weswegen sie einen Antrag in die Bezirksvertretung VIII einbrachten und darin forderten, die Pläne für diesen Standort aufzugeben. „Die Verwaltung sollte die Bürger unseres Stadtteils besser einbinden, dann würden manche Überlegungen und Planungen realistischer sein“, so CDU-Ratsherr Norbert Schick, der im Rahmen eines „Runden Tisches“ der Verwaltung Alternativstandorte im Stadtteil genannt hatte.

Favorisiert wird demnach ein Grundstück direkt neben der Carl-Funke-Grundschule. Die freie Fläche am Baderweg sei für Familien ein optimaler, wohnortnaher Standort, der das Bildungsangebot im Ortsteil für Unter-Dreijährige bis zum Ende der Grundschule stärke. „Wir bitten die Stadtverwaltung, die Realisierungsmöglicheit zügig zu prüfen und dort eine Kita konkret zu planen“, so der CDU-Ortsvorsitzende Fabian Schrumpf.

Sozialdezernent Renzel betont, prinzipiell würden Vorschläge begrüßt, die dazu führten, dass Kitas und Grundschulen gemeinsame Verantwortung für so genannte „Bildungsgrundsätze von 0- bis 10-Jährigen“ übernähmen, führe dies doch dazu, den Übergang von der frühkindlichen in die Primarbildung an den Grundschulen bruchlos gestalten zu können. Zur Standortfrage Baderweg wollte Renzel sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Nach Informationen, die dieser Zeitung vorliegen, soll es planungsrechtlich jedoch möglich sein, das fragliche Grundstück für einen Kita-Neubau zu nutzen.

Der Vorschlag, das Buswendeplatz-Grundstück zu bebauen, sei aus der Not geboren. „Pläne für ein anderes Grundstück an der Lanfermannfähre hatten sich zerschlagen und in Ermangelung anderer Grundstücke wurde ein Teil des Buswendeplatzes vorgeschlagen, was aber von der Bezirksvertretung abgelehnt wurde“, so Renzel.