Essen. . Sie haben wohl die Opfer eines Hubschrauber-Unglücks in Berlin verhöhnt und die Polizei beleidigt - jetzt ermittelt die Bundespolizei gegen eine Gruppe von RWE-“Fans“, die sich beim Auswärtsspiel in Köln daneben benommen haben. Bundesweit hat das Skandal-Plakat hohe Wellen geschlagen.
Nach einer skandalösen Plakat-Aktion von RWE-Anhängern beim Auswärtsspiel in Köln ermittelt jetzt die Bundespolizei wegen des Vorwurfs der Beleidigung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener.
Eine Gruppe von zehn bis 20 sogenannten Rot-Weiss-„Fans“ hatte im Block ein aus zwei Teilen bestehendes etwa fünf Meter breites Banner hochgehalten, in dem die Opfer eines Hubschrauber-Unglücks in Berlin verhöhnt und Polizisten beschimpft werden. Fankundige Beamte der Bundespolizei hätten nun die Auftrag, die Verantwortlichen zu identifizieren, sagt Jürgen Karlisch von der Bundespolizeiinspektion Dortmund. Helfen sollen dabei auch Foto- und Filmaufnahmen am Rande des Spiels im Franz-Kremer-Stadion. Auch der Sprecher findet die Anspielungen auf das Unglück, bei dem ein Polizist ums Leben gekommen war, „nicht schön“. Wie lange die Bundespolizei brauchen wird, um den Verantwortlichen auf die Schliche zu kommen, kann Karlisch schwer einschätzen: „Wir müssen von Spieltag zu Spieltag denken.“ Die Erfolgschancen beziffert der Sprecher aber als „sehr gut“.
„Wir müssen von Spieltag zu Spieltag denken“
Der Verein hatte sich am Montag in einer Erklärung aufs Schärfste von der Plakat-Aktion distanziert. Die Mehrheit der Fans macht auch im Internet gegen das Zeigen des Banners mobil - etwa auf der RWE-Fan-Seite bei Facebook. Ein Zitat dort: „Wir wollen der Welt zeigen, dass wir uns dafür nur schämen!“ Auf der Seite ist auch das Plakat zu sehen. Die Redaktion der WAZ Mediengruppe hat sich gegen eine Veröffentlichung entschieden.
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Bundesweit hat das Skandal-Plakat hohe Wellen geschlagen. Auch Medien wie Bild oder Spiegel berichteten am Mittwoch über den Vorfall, einen Tag, nachdem Rot-Weiss Essen mit 0:1 eine Pleite im Spitzenspiel gegen Fortuna Köln hinnehmen musste. Auf den Rängen - etwa 8000 Zuschauer waren an die Hafenstraße gekommen - gab es keine nennenswerten Vorkommnisse.