Essen. Die Ermittlungsgruppe Jugend hat einen 18 Jahre alten Räuber aus Essen aus dem Verkehr gezogen. Der ehemalige Intensivtäter war erst im September aus der Jugendhaft entlassen worden. Nun sitzt er wieder in Untersuchungshaft, weil er im Januar und Februar drei 15-Jährigen mit dem Tod gedroht hatte.
Als notorischer Intensivtäter war er der polizeilichen Ermittlungsgruppe Jugend ein guter Bekannter. Jetzt gab es ein Wiedersehen: Ein 18-Jähriger, der erst im September des vergangenen Jahres aus der Jugendhaft entlassen worden war, fuhr erneut ein. Die Ermittler werfen ihm eine Reihe von Raubüberfällen vor. Ein Richter schickte den mutmaßlichen Räuber nun in Untersuchungshaft, berichtete die Polizei.
Auf das Konto des jungen Mannes sollen mindestens fünf Straftaten in den Monaten Januar und Februar gehen. Seine Opfer waren drei 15-Jährige einer Wohneinrichtung in Altenessen.
Nach Erkenntnissen der Ermittler schüchterte der Täter die Jugendlichen unter anderem mit einem Messer und Morddrohungen massiv ein, bis sie Geld, Mobiltelefone, Zigaretten und ihre Markenklamotten herausrückten. So verfolgte er am 8. Januar eines seiner Opfer über die Fundlandstraße in Altenessen-Süd, bis er auf einem Spielplatz Zigaretten verlangte und den 15-Jährigen durchsuchte. Bevor der Räuber mit einer Jacke, einem Handy und einer Halskette in Richtung der Stauderstraße verschwand, schüchterte er sein Opfer mit den Worten ein: „Wenn du irgendwem was sagst, dann stech ich dich ab.“ Auch bei der übrigen Überfällen in Altenessen und Stoppenberg ging der Mann nach dieser Masche vor, bis ihm die Polizei durch Ermittlungen auf die Spur kam.
Eine von vielen Enttäuschungen
Für die Beamten der Ermittlungsgruppe Jugend ist ein solcher Fall wie der des rückfällig gewordenen jungen Mannes eine von vielen Enttäuschungen. Denn Ziel ihrer Arbeit ist es eben nicht, möglichst viele junge Klein-Kriminelle hinter Gitter zu schicken, sondern sie möglichst von der schiefen Bahn herunter zu bekommen.
Unterm Strich aber ist der jahrelange Einsatz der Truppe eine Erfolgsstory: Etwa ein Drittel der mehrere hundert betreuten Jugendlichen blieb am Ende straffrei.