Essen. . Der moderne Reiter von heute trägt Pink und schrille Reitstiefel mit Fellbesatz. Klassische Accessoires für Mensch und Tier sind aber nach wie vor gefragt. Ein Rundgang über die Pferdemesse Equitana in Essen.
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde – und wenn nicht da, dann offensichtlich auf der Equitana. „Der Termin ist bei mir fest im Kalender notiert. In diesem Jahr bin ich zum siebten Mal hier“, erzählt Irene Lensing. Für die Equitana hat sich die Pferde-Messebesucherin extra ein paar Tage Urlaub genommen und den Weg aus der Nähe von Frankfurt gerne in Kauf genommen. Die Reise hat sich offensichtlich gelohnt – das lassen zumindest ihre prall-gefüllten Einkaufstüten vermuten. Ihr Portemonnaie ist dafür um rund 400 Euro erleichtert. Und was gibt es auf der Messe, was es im Fachgeschäft nicht gibt? „Das Rundum-Sorglos-Paket“, lacht die Besucherin. Will heißen: „Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und natürlich die neuen Trends.“
Apropos Trends: Die Zeiten, in denen Reiter zwischen schnöden, schwarzen Stiefeln und braunen Reithosen wählen konnten, sind längst passé.
Reitermode 2013 ist farbenfroh
Im Jahre 2013 geht es in den Ställen äußerst farbenfroh zu. Modebewusste Reiterinnen und Reiter tragen Lila, Grün und Pink. Und wie der Herr, so bekanntlich das Gescherr: Bandagen, Halfter und auch Satteldecken kommen im Blümchenmuster oder in schrillen Farben daher.
Pferdeflüsterer
„An unserem Stand sind Neon-Farben der Renner“, berichtet Julia Wicher von der Firma Mustang. Mut zur Mode beweisen auch die Kunden von Simone De Bondt. Die Holländerin verkauft edle Stiefel; wahlweise mit echtem Kuhfell oder aus geprägtem Kalbsleder. Mit rund 1000 Euro pro Paar ist der Kunde dabei. Im Vergleich zur 1200 Euro-teuren Reitkappe, die mit Swarovski-Steinchen besetzt ist, fast noch ein Schnäppchen.
Kleines Sportstudio für Pferde
Von dem ganzen Schnick-Schnack hält Irene Lensing wenig; sie mag es lieber klassisch. „Reiten ist was für Naturburschen. Da haben Glitzersteine und Neon-Farben einfach nichts zu suchen“, findet sie. Wobei das Pferd von heute scheinbar gar nicht mehr unbedingt geritten werden muss, um Bewegung zu bekommen. In Halle 9 präsentiert die Firma MS Horse Fitwell ein Laufband mit Vibrationstechnik; sozusagen der „Stepper“ für das Ross. 20 Minuten ersetzen, laut Verkäufer Lars Müller, eine Stunde im Wald. Ein paar Meter weiter wird eine Wasser-Führanlage vorgestellt, in der die Vierbeiner automatisch ihre Runden drehen müssen.
Selbst das Füttern kann heutzutage ohne Einwirkung von Menschen erfolgen: Die „Abrufstation mit Gesichtserkennung“ erhielt in diesem Jahr sogar den Equitana-Preis „Best Product in Construction“.
