Essen/Gelsenkirchen. Für ihren besonders schweren Raub müssen zwei Essener (54 und 58) für nur sechs Jahre in Haft. Sie hatten im Oktober vergangenen Jahres eine Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen überfallen und sich anschließend eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei durchs Ruhrgebiet geliefert.

Für sechs Jahre müssen zwei Essener (54 und 58) wegen besonders schweren Raubes ins Gefängnis, weil sie am 8. Oktober 2012 die Sparkassenfiliale an der Horster Straße in Buer überfallen haben. So urteilte am Montag das Essener Landgericht. Von „bürgerlichen Bankräubern“ sprach Richterin Jutta Wendrich-Rosch im Urteil und erklärte schließlich, dass sich die Kammer zu einem „äußerst milden Urteil durchgerungen“ habe.

Einem Gelsenkirchener war es zu verdanken, dass die Polizei den Tätern so schnell auf die Spur kam. „Er reagierte geistesgegenwärtig“, lobte die Richterin. Der 37-Jährige hatte die Räuber damals beobachtet und sofort die Behörden informiert. Als sie die Sparkassenfiliale verließen, mit einer Beute von 125.000 Euro, folgte er ihnen und sah, dass sie in einen um die Ecke geparkten schwarzen Pick-Up stiegen und verschwanden. Mit diesen Informationen konnten die Beamten sofort die Verfolgung aufnehmen. Eine Stunde später wurden die Täter nach einer aufwändigen Jagd durchs Ruhrgebiet in Essen verhaftet.

Überraschendes Geständnis

In der Sparkasse hatten sie sieben Opfer zurückgelassen, sechs von ihnen gefesselt und eingesperrt im Keller. Über die Ängste, die sie als maskierte, bewaffnete Männer bei den Opfern auslösten, hatten sie sich offenbar erst nach der Tat Gedanken gemacht. Positiv wertete die Kammer, dass sie im Prozess den Opfern halfen, indem sie den maskierten Tätern ein Gesicht gaben. Wendrich-Rosch begründete die milde Strafe nicht zuletzt mit der „Verteidigungsstrategie“ der Angeklagten und meint damit das Geständnis, das die Kammer in „Maß und Umfang überrascht“ habe. Vertreten wurden die Essener durch Birgit Zellerhoff und Astrid Blumenstock.

Schulden hatten die Angeklagten auf die Idee zum Bankraub gebracht. Ungewöhnlich für einen nicht vorbestraften 54-Jährige und einen 58-Jährigen, der zuletzt vor acht Jahren zu einer kleinen Geldstrafe verurteilt worden war. Von „Kurzschlussreaktion“ sprach deshalb Staatsanwalt Thoman Holz, der sechseinhalb und sieben Jahre Haft beantragte. Die Kammer blieb darunter und ging davon aus, „dass die Angeklagten nie wieder so etwas tun werden“.

SEK fasst Bankräuber in Essen

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Wilde Verfolgungsjagd

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Verfolgungsjagd in Essen

In der Nacht wollte eine Streifenwagenbesatzung, aus dem Essener Norden, einen PKW mit estländischem Kennzeichen kontrollieren.
In der Nacht wollte eine Streifenwagenbesatzung, aus dem Essener Norden, einen PKW mit estländischem Kennzeichen kontrollieren. © WAZ FotoPool
Allen Anhaltezeichen missachtend floh das mit zwei Personen besetzte Fahrzeug durch die komplette Essener Innenstadt und fuhr im Bereich der Margarethenhöhe auf die A52 Richtung Düsseldorf auf.
Allen Anhaltezeichen missachtend floh das mit zwei Personen besetzte Fahrzeug durch die komplette Essener Innenstadt und fuhr im Bereich der Margarethenhöhe auf die A52 Richtung Düsseldorf auf. © WAZ FotoPool
Trotz einer Vielzahl an Streifenwagen im Nacken missachtete der Fahrer etliche rote Ampeln und beschleunigte den BMW auf teilweise bis zu 200 km/h.
Trotz einer Vielzahl an Streifenwagen im Nacken missachtete der Fahrer etliche rote Ampeln und beschleunigte den BMW auf teilweise bis zu 200 km/h. © WAZ FotoPool
Von der A52 ging es im Autobahnkreuz Düsseldorf Nord auf die A44 Richtung Velbert um dann später im Autobahnkreuz Ratingen Ost auf die A3 in Fahrtrichtung Arnheim zu wechseln.
Von der A52 ging es im Autobahnkreuz Düsseldorf Nord auf die A44 Richtung Velbert um dann später im Autobahnkreuz Ratingen Ost auf die A3 in Fahrtrichtung Arnheim zu wechseln. © WAZ FotoPool
Hier verließen ihn in einer Kurve seine Fahrkünste und er kollidierte mit der Mittelschutzplanke.
Hier verließen ihn in einer Kurve seine Fahrkünste und er kollidierte mit der Mittelschutzplanke. © WAZ FotoPool
Beide Täter sprangen aus dem Fahrzeug und flüchteten in einen angrenzenden Grüngürtel.
Beide Täter sprangen aus dem Fahrzeug und flüchteten in einen angrenzenden Grüngürtel. © WAZ
Mit an der Verfolgungsfahrt beteiligt waren Hundeführer der Essener Polizei. Diensthund
Mit an der Verfolgungsfahrt beteiligt waren Hundeführer der Essener Polizei. Diensthund "Elsa" stellte innerhalb kürzester Zeit einen der beiden Täter, © WAZ FotoPool
der selbst bei seiner Festnahme, mit einer klaffenden Bisswunde im Oberschenkel, noch erheblichen Widerstand leistete.
der selbst bei seiner Festnahme, mit einer klaffenden Bisswunde im Oberschenkel, noch erheblichen Widerstand leistete. © WAZ FotoPool
Ein eingesetzter Hubschrauber suchte mit einer Wärmebildkamera den Fluchtbereich ab, konnte jedoch keine Person ausfindig machen.
Ein eingesetzter Hubschrauber suchte mit einer Wärmebildkamera den Fluchtbereich ab, konnte jedoch keine Person ausfindig machen. © WAZ FotoPool
Die Polizei Mettmann fahndet nun fieberhaft nach dem zweiten Täter.
Die Polizei Mettmann fahndet nun fieberhaft nach dem zweiten Täter. © WAZ FotoPool
Verfolgungsjagd von Essen nach Mettmann.
Verfolgungsjagd von Essen nach Mettmann. © WAZ FotoPool
Verfolgungsjagd von Essen nach Mettmann.
Verfolgungsjagd von Essen nach Mettmann. © WAZ FotoPool
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