Essen. Im Vergleich zum Vorjahr sind an den Essener Gesamtschulen die Anmeldungen leicht angestiegen. Die steigende Zahl der Anmeldungen unterstreicht laut Schuldezernent Peter Renzel die Attraktivität der Schulform. Die Beliebtheit der Gesamtschulen differenziert von Schule zu Schule.
An den sieben städtischen Gesamtschulen in Essen sind fürs kommende Schuljahr etwas mehr Kinder als im Vorjahr angemeldet worden. Das geht aus aktuellen Statistiken des Schulverwaltungsamts hervor. Am Samstagmittag war die dreitägige Anmeldephase zu Ende gegangen. Registriert wurden 1223 Anmeldungen – zum ersten Anmelde-Stichtag im Vorjahr waren es 1140.
Die Zahl der Viertklässler, die im kommenden Schuljahr auf eine weiterführende Schule wechseln, liegt etwas höher als im letzten Jahr (4575, Vorjahr 4495). Somit haben sich fürs kommende Schuljahr rund 26 Prozent der Viertklässler für den Gang an eine Gesamtschule entschieden.
"Gesamtschule ist sehr anerkannte Schulform"
„Die Summe der Anmeldungen ist eine Bestätigung der Gesamtschule als sehr anerkannte Schulform“, bilanziert Schuldezernent Peter Renzel in einer ersten, vorläufigen Analyse der Zahlen.
Weil die jetzige Zahl der Anmeldungen höher ist als die insgesamte Zahl der Plätze, die an Gesamtschulen zur Verfügung steht, rechnen die Schulplaner in der Verwaltung noch mit Abgängen aufs so genannte „gegliederte Schulsystem“: Die städtischen Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien nehmen Anmeldungen ab Donnerstag, 7. März, entgegen.
Gesamtschule Süd nimmt keine Fünftklässler auf
Nachdem im vergangenen Jahr die Gesamtschule Süd nur 34 Anmeldungen erzielen konnte und anschließend ihr jahrgangsweises Auslaufen beschlossen wurde, haben in diesem Jahr erstmals nur noch sieben und nicht mehr acht Gesamtschulen Kinder angenommen. Die Gesamtschule Süd nimmt keine Fünftklässler mehr auf, steht jedoch noch Quereinsteigern offen für die Sekundarstufe II.
Die Beliebtheits-Unterschiede an den verbliebenen Gesamtschulen werden unterdessen offenbar immer größer: Während die Gesamtschule Borbeck fast doppelt so viel Anmeldungen (208) wie Plätze (112) entgegennehmen konnte, geraten die Gesamtschulen Nord (58 Anmeldungen, 140 Plätze) und Erich Kästner (91 Anmeldungen, 168 Plätze) womöglich langsam in bedrohliche Schieflagen.
Nicht immer der Erstwunsch
Erst die Umverteilung der Anmeldungen, die jetzt startet, ermöglicht allen Gesamtschulen den Start nach Plan ins neue Schuljahr. Eltern mussten bei ihren Anmeldungen auch Zweit und Drittwünsche angeben. „Eltern wissen, dass sie womöglich nicht am Standort der ersten Wahl einen Platz bekommen“, sagt Schuldezernent Peter Renzel. Weitere, sehr beliebte Gesamtschul-Standorte sind Frida Levy, Heinemann und Holsterhausen.