Die Gesamtschule steht bei Eltern künftiger Fünftklässler hoch im Kurs. Bei den vorgezogenen Anmeldungen am vergangenen Wochenende zählten die acht verfügbaren Essener Standorte 1.223 Kinder, die ab dem Sommer eine Gesamtschule besuchen sollen. Das sind 83 mehr als im vergangenen Jahr, als es erstmals keine Übernachfrage gab. Diese Situation tritt jetzt wieder ein, denn den Anmeldungen stehen lediglich 1.112 Plätze gegenüber, 111 Kinder müssen also anderweitig untergebracht werden. Schuldezernent Peter Renzel (CDU) wertet das Ergebnis als Beweis des Vertrauens in die Schulform Gesamtschule. „Mehr als ein Viertel aller Eltern haben sich dafür entschieden.“
Deutliche Rückgänge an einzelnen Standorten
Die Nachfrage ist allerdings höchst ungleich verteilt. Während die Frida-Levy-Gesamtschule in der Innenstadt mit 258 Anmeldungen erneut deutliche Überhänge vermeldete und auch an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck (251) sowie den Gesamtschulen Borbeck (208) und Holsterhausen (201) deutlich mehr Kinder vorsprachen als die Schulen aufnehmen können, gingen die Zahlen anderswo deutlich zurück. Lediglich 58 Anmeldungen verzeichnete die Gesamtschule Nord in Vogelheim, die fünfzügig starten soll. Im Vorjahr wurden hier noch 94 Kinder angemeldet. An der Erich Kästner-Gesamtschule in Steele sank die Zahl der Anmeldungen von 134 auf 91. Stabil ist mit 156 Anmeldungen dagegen die Nachfrage nach der Gesamtschule Bockmühle in Frohnhausen, auch sie hat jedoch noch Kapazitäten.
Nun beginnt diegroße Verschieberei
Nun beginnt die große Verschieberei: 350 Kinder, die an den besonders gefragten Standorten nicht zum Zuge kamen, müssen sich umorientieren. Bei der Anmeldung haben die Eltern jeweils auch einen Zweit- und Drittwunsch angegeben. Jene 111 künftigen Fünftklässler, die danach immer noch keinen Platz haben, müssen statt der Gesamtschule den Besuch eines Gymnasiums oder einer Haupt- oder Realschule ins Auge fassen. Dort stehen im März die Anmeldungen ins Haus.
Neben der Umverteilung wird es in den kommenden Gesprächen mit den Gesamtschulleitungen auch darum gehen, woran der enorme Einbruch bei den Anmeldungen an einzelnen Standorten liege, so Schuldezernent Renzel. „Wir werden gemeinsam in die Analyse gehen und schauen: Was ist da los?“