Essen. . Erwarten die Essener zu viel von ihrem Schnee-Räumer? Die Entsorgungsbetriebe stehen in der Kritik. Dabei fahren die Mitarbeiter schon Sonderschichten. Bereits zum sechsten Mal stand die Arbeit an einem Samstag an.

Stellen die Bürger zu hohe Anforderungen an die Leistungskraft der EBE? Oder wird wirklich mäßig gearbeitet? Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten, Tatsache ist aber, dass uns auch weiterhin täglich viele E-Mails von Bürgern erreichen, die sich bitter über die EBE beklagen, vereinzelt aber auch lobende Worte finden. Dabei geht es sowohl um den Räumdienst als auch die Müllabfuhr, wobei beides augenscheinlich zusammenhängt.

Die vorläufige Bilanz der EBE liest sich so: 570 mal haben die Mitarbeiter in den vergangenen beiden Wochen die kompletten Touren der Streupläne (Klasse A) abgefahren. Bei den Räum- und Streufahrten brachte die EBE rund 3000 Tonnen Salz und 900 000 Liter Sole auf die Straßen; verwendet wird ein Feuchtsalzgemisch aus Salz und Sole, „denn das wirkt besser und schneller als pures Salz“, so Rolf Friesewinkel, Abteilungsleiter bei der EBE.

Bevorratet hat die Stadt sich in diesem Jahr bereits zu Beginn des Winters mit 5500 Tonnen Salz und damit Lehren gezogen aus dem katastrophalen Winter 2010/2011, in dem das Salz ausgegangen war, weswegen tagelang Busse und Bahnen ruhten. 2500 Tonnen lagern nun noch in den Depots, die teils neu angelegt wurden, damit man bei plötzlichen Wintereinbrüchen nicht erneut mit Engpässen kämpfen muss.

Sonderschichten für die Müllabfuhr

Demontiert werden derzeit die Räumschilde, „allerdings bleiben die Fahrzeuge einsatzbereit, da für Sonntag Nachmittag Regen angekündigt ist“, so Friesewinkel. Sorgt dieser Regen für Glätte auf den Straßen, wird die EBE sofort ausrücken, um die Straßen zu streuen.

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Sonderschichten fahren darüber hinaus die Mitarbeiter der Müllabfuhr. Weil die Straßenverhältnisse das Tempo des Entsorgers deutlich bremsten, ist die EBE jetzt am sechsten Samstag in Folge unterwegs. Außerdem setzte man während der gesamten Woche ein zusätzliches Fahrzeug für die Leerung der Grauen und Blauen Tonnen ein. Auch diese Zusatzschichten setzt die EBE am heutigen Samstag fort.

Sobald der Schnee schmilzt, beginnt die Straßenreinigung

Außerdem werden auch heute drei Müllwagen im Essener Norden und Westen unterwegs sein, um Mülltonnen nachträglich zu leeren. Im Süden verhindern die Straßenverhältnisse häufig noch die Leerung, dort ist in den betreffenden Straßen erst nächste Woche mit Besserung zu rechnen. Probleme bereitet darüber hinaus in Werden und Kupferdreh die Abfuhr des Sperrmülls.

Sobald der Schnee schmilzt, will die EBE auch wieder mit der Straßenreinigung beginnen.