Essen. . Die Kosten halten sich in einem vergleichsweise geringen Rahmen. 700 Euro werden pro Übertragung einer Ratssitzung per Live-Stream ins Internet für die Stadt Essen fällig. Am Mittwoch, 30. Januar, fällt der Startschuss. Die nächsten drei Sitzungen sind online live zu verfolgen.

Der Rat der Stadt Essen entdeckt das Internet für sich und überträgt in Zukunft seine Ratssitzungen im World Wide Web. Am Mittwoch, 30. Januar, um 15 Uhr wird die erste Ratssitzung in diesem Jahr ins Netz gebracht - per Live-Stream auf der Homepage der Stadt Essen. Für die Ansicht der Live-Übertragung ist eine aktuelle Version des Adobe Flash Players erforderlich. Der Browser muss so eingestellt sein, dass er keine Pop-Ups blockt. Auch Java-Script darf nicht deaktiviert sein.

700 Euro pro Übertragung

Bis es zur Online-Übertragung kam, war es ein langer Weg. Das Ziel, die Transparenz der Ratsarbeit zu verbessern, wurde bereits im Oktober 2011 festgelegt. Heiß diskutiert wurde seit der ersten Formulierung der Idee der Kostenfaktor. 46.000 Euro Gesamtkosten wurden von den Gegnern des Projekts einmal in den Raum geworfen. Jetzt beziffert die Stadt den finanziellen Aufwand auf 700 Euro pro Übertragung. Im vergangenen Jahr hat der Rat der Stadt dann einstimmig die Übertragungen per Live-Stream beschlossen. Das Ganze ist ein Testprojekt. Zunächst sollen die nächsten drei Ratssitzungen im Januar, Februar und März übertragen werden. Die Essener erhielten so die Gelegenheit, sich von zu Hause aus oder auch zu einem späteren Zeitpunkt über die "Themen der Stadt" zu informieren, sagt eine Sprecherin der Verwaltung. Auch nach Abschluss der Beratung wird die Sitzung weiter unter dem Link verfügbar sein.

Zu den Themen gehören am Mittwoch die Bewerbung der Stadt Essen um die Auszeichnung "Europaaktive Kommune NRW" und die Umbenennung des Stadtbezirkes VI in Stadtbezirk VI - Zollverein (Stoppenberg, Katernberg, Schonnebeck). Auf der Tagesordnung steht auch der Strategieprozess Essen.2030 und die Änderung der Haushaltssatzung 2013/2014.

Bottrop als Vorreiter

Hinter der Kamera stehen Mitarbeiter von Plenum TV aus Erfurt. Die Firma bietet solche Multimedia-Projekte seit Jahren an. In Thüringen lassen unter anderem die Städte Erfurt, Jena und Gera ihre Sitzungen ins Netz übertragen. Im Revier laufen nach Angaben des Unternehmens derzeit Verhandlungen mit weiteren Kommunen. Im Ruhrgebiet hatte sich die Stadt Bottrop als Vorreiter gezeigt. Dort lief Ende November des vergangenen Jahres die erste Ratssitzung live im Netz.