Essen. . Zwei Brände im Essener Norden haben die Feuerwehr am Morgen und am Vormittag auf Trab gehalten. Aus Gelsenkirchen musste sogar Verstärkung angefordert werden. Ein Wohn- und Geschäftshaus ist nach einem Dachstuhlbrand einsturzgefährdet. Als die Wehr eintraf, schlugen Flammen in den dunklen Morgenhimmel.

Ein Feuer im ausgebauten Dachstuhl eines dreieinhalbgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses an der Karnaper Straße hat zahlreiche Einsatzkräfte der Essener Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr den ganzen Vormittag beschäftigt. Da zeitgleich noch ein weiterer Dachstuhlbrand in Bergeborbeck lief, forderte die Essener Leitstelle zudem Unterstützung durch die Feuerwehr Gelsenkirchen an, die mit einem Löschfahrzeug aushalf.

Flammen am Morgenhimmel

Als die ersten Kräfte auf der Anfahrt waren, schlugen Flammen in den noch dunklen Morgenhimmel, die Rauchsäule war weithin sichtbar. Die Bewohner des Hauses hatten sich unverletzt ins Freie retten können. Insgesamt sollen in den Haus 18 Personen gemeldet haben. Zunächst galt ein Mann als vermisst, Nachbarn gaben jedoch an, dass er die Wohnung nur am Wochenende nutze. Später wurden nach notärztlicher Kontrolle vor Ort zwei Kinder (drei und vier Jahre alt), die erst bei einer Nachbarin untergekommen waren, wegen eines vagen Verdachts auf Rauchvergiftung vorsichtshalber in ein Krankenhaus gebracht.

Unterschlupf in einem Bus der Evag

Die Brandbekämpfung erfolgte über drei Drehleitern, das Übergreifen auf ein direkt angebautes Mehrfamilienhaus konnte die Feuerwehr verhindern. Über eine innenliegende Treppe breitete sich der Brand aber ins zweite Obergeschoss aus. Das Haus ist jetzt komplett unbewohnbar und teilweise einsturzgefährdet. Die Bewohner kommen entweder bei Freunden und Verwandten, einige ziehen zunächst in ein Hotel. Während der ersten Stunden fanden sie in einem Bus der Evag Unterschlupf.

Im Bereich der Einsatzstelle gesperrt

Die Karnaper Straße war im Bereich der Einsatzstelle gesperrt, der öffentliche Personennahverkehr und der Individualverkehr beeinträchtigt, die Straßenbahnoberleitungen waren wegen des Drehleitereinsatzes abgeschaltet. Zur Brandursache und zur Höhe des Sachschadens gibt es noch keine Informationen, die Kriminalpolizei ist vor Ort und ermittelt, erschwert werden alle Arbeiten durch die vom Statiker festgestellte Instabilität des Dachstuhls und der Fußböden und Decken.

Dachstuhl brannte komplett aus

Bei einem Dachstuhlbrand am Lierweg in Bergeborbeck hatten sich die drei Bewohner des Hauses, ein älteres Ehepaar und ihr Sohn (34) beim Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit gebracht, der Mann wurde vom Notarzt untersucht, ein Transport zum Krankenhaus war nicht notwendig. Der Dachstuhl brannte komplett aus, das Haus ist nicht mehr bewohnbar, Einsturzgefahr besteht nach Aussagen eines Statikers jedoch nicht. Ein Zeitungsbote hat am frühen Morgen die Feuerwehr nach Bergeborbeck alarmiert.