Essen. .
Die ersten Kündigungen wurden zum 1. April ausgesprochen, weitere vorwiegend Mitarbeiterinnen der Drogeriemarktketten Schlecker und Ihr Platz wurden am 1. Juli vergangenen Jahren gekündigt. Insgesamt 108 Essener (darunter ein Mann) verloren mit der Pleite ihre Jobs.
Nun meldet die Bundesagentur für Arbeit, rund die Hälfte der ehemaligen „Schlecker-Frauen“ hätte seither wieder einen Job gefunden. Doch in Essen liegt die Vermittlungsquote weit höher, wie Agentur-Sprecherin Heike Börries erklärt. „Derzeit sind noch 24 ehemalige Schlecker-Mitarbeiter bei uns als arbeitssuchend gemeldet.“
Womit die Vermittlungsquote in Essen bei mehr als 75 Prozent liegt. „Wir haben die ehemaligen Schlecker-Mitarbeiter nach den beiden Entlassungswellen eng begleitet“, sagt Börries. Teils habe man die Menschen in Qualifizierungsmaßnahmen geschickt. Wer auch danach nicht vermittelt werden konnte, wurde vom psychologischen Dienst der Essener Agentur eingeladen. „Gerade bei den Betroffenen, die drohten, ins Arbeitslosengeld II überzugehen, haben wir dann noch mal sehr detailliert hingeschaut.“
Schlecker-Frauen werden gerne eingestellt
Ob zum 1. April nun ein großer Teil der 24 noch unversorgten ehemaligen Schlecker-Mitarbeiter in Hartz IV abzurutschen droht? „Ein bisschen mehr Zeit bleibt da noch“, sagt Börries. Zum einen sei ab der ersten Kündigungswelle vom 1. April noch die Kündigungsfrist hinzuzurechnen „und die orientiert sich ja immer daran, wie lange das Arbeitsverhältnis bestanden hat.“ Darüber hinaus verlängere sich die Zeit des Arbeitslosengeld I-Bezuges um die Dauer von Fort- und Weiterbildungen. „Und wer über 55 ist, hat mehr als ein Jahr Zeit, bevor er in den Arbeitslosengeld II-Bezug wechselt.“
Unter dem Strich bleiben den ehemaligen Schlecker-Beschäftigten damit noch ein paar Monate, um einen neuen Job zu suchen. Die nicht eben optimalen Arbeitsbedingungen in den personell durchweg knapp besetzten Drogeriemarktketten übrigens trügen dazu bei, dass die Schlecker-Frauen gern eingestellt würden, hätten sie doch bewiesen, dass sie auch unter schlechten Bedingungen Leistung zeigten.