Essen. . Das Geschäft mit den Geschenken: Der Einzelhandel zeigt sich nach dem dritten Adventswochenende inklusive verkaufsoffenen Sonntag „sehr zufrieden“ – auch wenn eine wichtige Woche noch ansteht.
Weihnachten, das Fest der Liebe und des Friedens. Eine gabenbringende Zeit, die Kinderaugen zum Leuchten und Gesichter zum Strahlen bringt. Eine gewinnbringende Zeit – so scheint es in erster Linie – die den Händlern Jahr für Jahr das Funkeln in den Augen beschert. So fällt jedenfalls deren bisherige Bilanz des Weihnachtsgeschäftes 2012 mit „neuen Spitzenwerten“ abermals „sehr zufrieden“ aus.
„Auch wenn noch einige verkaufsstarke Tage vor uns liegen, gehen wir von einem Umsatzplus in diesem Jahr aus“, heißt es beispielsweise aus dem Altenessener Allee-Center. Für Manager Markus Haas ist klar: Vor allem die im Sommer eröffneten Riesenmärkte Kaufland und Promarkt sorgen seither für eine „deutlich höhere Frequenz“. „Speziell in der Weihnachtszeit lockt das sogar auch Kunden aus den anliegenden Städten wie Bottrop und Gelsenkirchen an,“ so Haas.
Während der Norden schwärmt, hält sich der Süden (noch) ein wenig zurück: „Wir sprechen von einem normalen Weihnachtsgeschäft“, sagt Rolf Krane von der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, „auch wenn der Neubau am Rüttenscheider Stern den Bereich spürbar belebt.“ Die kommende Woche und der Wintermarkt am Rüttenscheider Stern bliebe noch abzuwarten, aber die Stimmung bei den Händlern sei durchwachsen. Während es bei „Metzger Gronau“ in der Schlemmerzeit stets „brechend voll“ sei, bliebe der Andrang bei den Textilhändlern bisher aus.
„Es könnte noch kälter sein“, befindet auch Oliver Kraft, Center-Manager im Limbecker Platz. Dennoch spricht er von „ guten Frequenzen“, „erfolgreichen langen Freitagen“ (bis 24 Uhr im Dezember) und „überdurchschnittlichen Besucherzahlen“: Mit bis zu 100.000 Menschen, die an den Adventssamstagen jeweils ins Einkaufscenter strömten, seien Spitzenwerte erreicht. Und was all diese am häufigsten zum (Geschenke-)Kauf verführt, „sind Smartphones und Tablet-Computer, aber auch Klassiker wie Parfüm und Schmuck“, weiß Kraft.
Dass Kunden in diesem Jahr mehr Geld ausgeben als je zuvor, ist zumindest der Eindruck von Oliver Grünwald, Chef der Rathaus-Galerie: „Das Feedback der Händler ist sehr positiv, vor allem Decathlon zieht viele auswärtige Kunden an.“ Die verlängerten Öffnungszeiten im Dezember (montags bis samstags bis 21 Uhr) seien gut angenommen worden.
Das mag nicht zuletzt der Lage zu verdanken sein: „Weihnachtsmarkt und Einzelhandel befruchten sich hier gegenseitig“, so Marc Heistermann vom Einzelhandelsverband Ruhr. So erklärt er sich auch die „enorm hohe Frequenz“ am gestrigen verkaufsoffenen Sonntag und den Andrang – trotz des ebenfalls geöffneten Centro in Oberhausens. Weihnachten, wieder ein Fest für den Einzelhandel.