Essen. . Der Glühwein schmeckt schon: Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß gab den offiziellen Startschuss für den 40. Essener Weihnachtsmarkt - bei heiteren zwölf Grad und unter blauem Himmel. Drei Besucherinnen loben das große Warensortiment. Eine andere Frau sieht das Treiben eher kritisch.
Donnerstagnachmittag, 15:30 Uhr, auf dem Kennedyplatz: Bevor Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß um 17 Uhr den offiziellen Startschuss für den diesjährigen 40. Internationalen Weihnachtsmarkt gibt und den Einschaltknopf für die Lämpchen der großen Tanne auf dem Willy-Brandt-Platz drückt, herrscht schon reges Treiben in den Gängen. Es duftet nach Glühwein und gebrannten Mandeln, aus den Boxen erklingen himmlische Lieder, Nikoläuse hier, Engelchen da.
„Weihnachten ist schon angekommen. Man könnte meinen, die Leute hätten nur ‘drauf gewartet“, erzählt Brigitte Poncin, Standleiterin des Käthe- Wohlfahrt-Marktes, nach nur ein paar Stunden an diesem ersten Tag. Diverse Räuchermänner, Schwibbögen, Kugeln und Pyramiden gingen hier schon vermehrt über die Ladentheke. Und das bei heiteren zwölf Grad und unter blauem Himmel.
Traditionelles Treffen am ersten Tag
Schmeckt denn da der Glühwein eigentlich schon? „Ja, natürlich. Ganz gleich, wie das Wetter ist - wir treffen uns hier schon seit vielen Jahren am ersten Tag. Das ist Tradition“, so Silke Kampmann aus Velbert. Für diese Tradition opfere sie dann auch gerne einen Urlaubstag. Bei ihr zu Hause hätten sich schon diverse Glühweintassen aus den letzten Jahren angesammelt. Beim „Armen Ritter“ gibt’s schließlich seit knapp 25 Jahren jährlich neue Designs, die für den ein oder anderen mit Sicherheit Sammlerwert haben, wie Chefin Yvonne Ritter zu berichten weiß. In diesem Jahr kommen die Glühwein-Behälter für 2,50 Euro eher schlicht daher: Ein Milchglas-Krug mit dem Logo vom Musical „Vom Geist der Weihnacht“, das bis Ende Dezember im Colosseum gastiert.
Weihnachten Zwar nicht extra für den Glühwein, aber dafür wegen des großen Warensortiments sind drei Damen aus Siegen angereist: „Der Essener Weihnachtsmarkt ist der Beste“, bekräftigt Anne Belz. Sie muss es eigentlich wissen; kommt sie doch nicht zum ersten Mal hier hin und besucht auch andere Märkte in Deutschland. „Das einzige, was ich bemängele, sind die Holzhütten. Da könnte sich die Stadt mal etwas Originelleres einfallen lassen“, findet die bekennende Weihnachtsmarkt-Touristin. Aber ob die Buden gefallen oder nicht; im nächsten Jahr kämen sie und ihre Freundinnen wieder, gibt sie bekannt.
Ehre kritische Bewertung des Weihnachtsmarkts
Etwas abseits vom Markt treffen wir auf eine junge Dame, die das Treiben eher kritisch begutachtet. „Es ist doch jedes Jahr das gleiche und mit Weihnachten hat das alles gar nichts zu tun...“, bemängelt die Essenerin, die ihren Namen nicht bekannt geben will. So unterschiedlich die Meinungen über den Weihnachtsmarkt aber auch sind: Laut dem Veranstalter, der Essener Marketing, werden in diesem Jahr fünf Millionen Besucher erwartet.