Essen. Der Mann, der sich in den vergangenen Tagen an etlichen Stellen in Essen als WDR-Reporter ausgegeben und Bargeld erschwindelt hat, ist ein deutschlandweit bekannter Betrüger. Er war auch schon als angebliche Synchronstimme von Frosch Kermit aus der Muppetshow unterwegs.

Ein bis dahin unbekannter Mann hat sich in den letzten Tagen an etlichen Stellen in Essen als WDR-Reporter ausgegeben und bei vielen Gelegenheiten Bargeld erschwindelt. Inzwischen hat die Polizei seine Identität geklärt: „Herr Schröder von der Sendung mit der Maus“ ist ein deutschlandweit bekannter Betrüger aus Bonn, derzeit ohne festen Wohnsitz. Er wird inzwischen mit einem Haftbefehl gesucht.

„Herr Schröder“ ist freundlich, nett, sehr redegewandt und kennt sich vor Ort so gut aus, dass er als Reporter durchgeht. So beschreiben ihn die Menschen, bei denen er seit dem 9. November aufgeschlagen ist. Der Rüttenscheider Hutmacherin Ulrike Strelow bot er einen Livemitschnitt an, in dem sie Hüte für Prominente herstellen sollte. Dem Bergerhauser Awo-Ortsvereinsvorsitzenden Ernst Broszik versprach er einen neuen Kaffee-Vollautomat im Wert von mehreren tausend Euro und einen Nachrichtenfilm von einer Veranstaltung, ließ sich „mal eben“ mit 70 Euro für zwei Blumensträuße aushelfen und verschwand spurlos. In Kray ergaunerte er sich in einem Büro Fahrgeld für ein Taxi.

Synchronstimme von Kermit

Diese Nummern hat er schon überall abgezogen. „Der Mann ist bundesweit unterwegs“, sagt Polizeisprecher Peter Elke. Der Mittfünfziger aus Bonn, derzeit ohne bekannten Wohnsitz, hat in Köln schon als angebliche Synchronstimme von Frosch Kermit aus der Muppetshow ein Fahrrad im Wert von 2500 Euro mitgehen lassen und in Hamburg die Mitglieder einer Behinderten-Wohngruppe zu betrügen versucht.

„Das sind aber Ausnahmen“, sagt der Polizeisprecher. „In der Regel geht es um Geld für Blumen, Taxi oder eine Bahnfahrkarte.“ Dabei ist seine häufigste Hochstapelei die Geschichte, er sei Mitarbeiter der „Sendung mit der Maus“, unterstrichen von einem Maus-Button.

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Beträchtlicher Aufwand

Zuweilen betreibt der Mann durchaus einen beträchtlichen Aufwand. Elke: „Auf Veranstaltungen investiert er schon mal ein oder zwei Stunden, um sich das Vertrauen der Leute zu erschleichen, um anschließend zehn Euro zu erschwindeln.“

Höchst ärgerlich ist „Herr Schröder“ für den WDR, unter dessen Flagge er immer wieder segelt. Der Kölner Sender hat sein Justiziariat eingeschaltet und prüft rechtliche Schritte gegen den Mann: „Wir nehmen das sehr ernst.“