Essen. . Weit über 30.000 nie zugestellte Briefe hat ein Handwerker in einem früher von einem privaten Zustellunternehmen genutzten Haus entdeckt. Die Post war teilweise geöffnet. Anlass für Ermittlungen gibt es nicht. Mögliche Straftaten wären juristisch verjährt. Die Zustellung der Post soll nun nachgeholt werden.
Einen verblüffenden Fund hat ein Handwerker in einem Haus an der Johanniskirchstraße gemacht. In abgesenkten Zimmerdecken in dem Gebäude, das früher von einem privaten Zustellunternehmen genutzt worden ist, entdeckte der Mann am Donnerstag weit über 30.000 Briefe. Die nie zugestellte Post war teilweise geöffnet. Der Mann alarmierte die Polizei.
72 Depotkisten und Umhängetaschen zum Austragen zählten die eintreffenden Beamten. In jedem Behältnis befanden sich je mehrere hundert, zum Teil geöffnete Briefe. Die Poststempel lassen darauf schließen, dass die Briefe vor fünf bis sechs Jahren unterschlagen worden sind. Die Strafverfolgung hat sich damit für die Polizei erledigt: Eventuelle Straftaten in Zusammenhang mit dem Fund sind verjährt.
Was nun mit dem Sendungen passiert, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Die Polizei macht sich auf die Suche nach einem Zustell-Unternehmen, das die Post verteilt. Dabei kommen auch mögliche Rechtsnachfolger des früher in Altenessen ansässigen Betriebs in Betracht. Noch völlig unklar ist allerdings, wer die Kosten über die fünf bis sechs Jahre verspätete Zustellung trägt. (sk)