Gladbeck. .
„Guten Morgen, die Post ist da.“ Ja, den Gruß würde Friedrich Nagel gern hören. Für den Unternehmer, der im kleinen, aber feinen Gewerbegebiet Am Wiesenbusch ansässig ist, ist die frühe tägliche Postzustellung wichtig. Seit März aber kann er den Postboten eher mit „Mahlzeit“ begrüßen. Seit dem Frühjahr kommt dieser nämlich erst um die Mittagszeit, meistens am frühen Nachmittag. „Zu spät“, findet der Geschäftsmann und wünscht sich die alten Postzustellungszeiten zurück.
Einmal im Jahr wird neu aufgeteilt
Mag ja sein, aber geht nicht anders. So lautet, salopp gesagt, die Antwort der Post darauf. Pressesprecher Achim Gahr bestätigt, dass es im Zustellbezirk rund um Hegestraße und Wiesenbusch eine Änderung gegeben hat. Das habe mit der regelmäßigen, alljährlichen Überprüfung der Zustellbezirke zu tun. Und mit der Arbeitszeit der bundesweit 86.000 Zusteller, die tariflich vereinbart jede Woche 38,5 Stunden arbeiten sollen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Weil das Postaufkommen in den Bezirken aber Schwankungen unterworfen ist – mal ändert sich die Bebauung, mal die Menge – , kann es passieren, dass sich auch die Arbeitszeiten verändern. Mal wird es mehr, mal weniger. Um diese Veränderungen auszugleichen, werden die Zeiten für die Zustellung und auch der Aufwand überprüft, in das Computerprogramm eingegeben – und nach deren Berechnung einmal im Jahr die Bezirke dann neu aufgeteilt. Und wenn ein Bezirk neu geschaffen wird, kann es passieren, dass alle anderen wie beim Domino ebenfalls verändert werden. Pressesprecher Gahr: „Normalerweise merkt das niemand.“ Außer man wohnt oder arbeitet in Gladbeck Am Wiesenbusch, der nun ganz am Ende der Tagesstrecke des Postboten liegt.
Was Friedrich Nagel dagegen tun kann? Nicht viel. „Die Art des Postkunden ist kein Kriterium für uns“, gibt Achim Gahr die Position der Post bekannt. Die Post garantiert die tägliche Zustellung, nicht aber die Zustellung zu einer bestimmten Zeit. Wem das nicht passt, der kann seine Briefe an ein Postfach schicken lassen, und sie dort abholen – oder für einen Zusatzbetrag anliefern lassen.
Nach dem gleichen Prinzip wie bei der Briefzustellung erfolgt übrigens die Briefkastenleerung. Per Scancode wird überprüft, so Gahr, wie stark ein Briefkasten genutzt wird. Und je nach Füllung werde dann entschieden, in wie weit er noch wirtschaftlich ist. Dass die Post die Briefkästen abbaut, wie schon oft von Bürgern vermutet, treffe nicht zu. „Im Gegenteil, 2011 wurden 2000 neue aufgestellt.“
Verletzungsgefahr
„Warum steht im fußläufigen Teil der Schillerstraße seit Wochen eine Warnbarke?“ Das wollten gleich mehrere Leser wissen. Die Antwort weiß das Ingenieuramt: Die Barriere verhindert, dass sich jemand verletzt. Direkt darunter fehlt nämlich ein kurzes Element der Drainage-Abdeckung, und weil das ein älteres Modell ist, zieht sich die Lieferung hin. Zum Appeltatenfest soll’s fertig sein.