Essen. . Das Verhältnis zwischen der Stadt Essen und Thyssen-Krupp wird ein weiteres Mal belastet, diesmal durch den geplanten Bau einer Sportanlage im südlichen Teil des Krupp-Parks. Oberbürgermeister Reinhard Paß hat sich eingeschaltet, um in einem persönlichen Gespräch auszuloten, worin die Unstimmigkeiten auf Seiten des Konzerns bestehen.
Das Verhältnis zwischen der Stadt Essen und dem Thyssen-Krupp-Konzern wird ein weiteres Mal belastet, diesmal durch den geplanten Bau einer Sportanlage im südlichen Teil des Krupp-Parks. Dass es soweit kommen konnte, sorgt nun wiederum in der Politik für Irritationen. Es dürfe „nicht Stil des Hauses“ sein, so mit Partnern umzugehen, sagte Thomas Kufen an die Adresse der Stadtspitze.
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion sieht Versäumnisse auf Seiten der Stadtverwaltung. Er sei davon ausgegangen, die Verwaltung habe ihr Vorgehen mit Thyssen-Krupp abgestimmt, bevor sie dem zuständigen Fachausschuss des Stadtrates den Krupp-Park als möglichen Ersatzstandort für den Sportplatz an der Bockmühle empfehle, so Kufen. Vertreter von FDP, Grünen und Linken zeigten sich ebenfalls verwundert.
Erweitertes Betriebsgelände in Altendorf
Nach WAZ-Informationen hat sich Oberbürgermeister Reinhard Paß eingeschaltet, um in einem persönlichen Gespräch mit Vertretern von Thyssen-Krupp auszuloten, worin die Unstimmigkeiten auf Seiten des Konzerns bestehen, um diese möglichst einvernehmlich aus dem Weg zu räumen.
Wie berichtet, hatte die Thyssen-Krupp Immobilien-Tochter Real Estate äußerst unterkühlt auf den Beschluss des Planungsausschusses reagiert. Dieser sieht vor, den Sportplatz an der Bockmühle in Altendorf aufzugeben, damit der Pharma-Großhändler Noweda sein Betriebsgelände wie gewünscht erweitern kann. Als Ersatz für die Sportanlage sollen im südlichen Teil des Krupp-Parks ein Fußballplatz und ein kleinerer Trainingsplatz gebaut werden. Einer entsprechenden Empfehlung des Sportausschusses war der Planungsausschuss bei Enthaltung der SPD mehrheitlich gefolgt.
Alternative Fläche an Frohnhauser Straße
Die unterkühlte Reaktion Thyssen-Krupps auf diesen Beschluss darf als Ausdruck großer Verärgerung gewertet werden, hatte der Konzern der Stadt doch das betreffende Areal zwischen der Haedenkampstraße und dem Berthold-Beitz-Boulevard dem Vernehmen nach zu einem Spottpreis überlassen. Auf dem Gelände sollte Wald angepflanzt werden – als Ausgleich für den landschaftlichen Eingriff durch den Bau der Konzern-Zentrale im Krupp-Gürtel.
Auf Seiten von Thyssen-Krupp hat man nun offenbar den Eindruck gewonnen, der Konzern habe indirekt die Erweiterung Nowedas subventioniert, in dem man der Stadt die Ersatzfläche im Krupppark günstig überlassen hat. Ob die Stadt nun ihrerseits Thyssen-Krupp einen Ausgleich zahlt, dürfte Gegenstand von Verhandlungen sein.
Als alternativen Standort für einen Sportpark bringt Thyssen-Krupp eine Fläche an der Frohnhauser Straße gegenüber der Haedenkampstraße ins Spiel. Planungsverwaltung und Sportvereine hatten diese als ungeeignet abgelehnt.