Essen. Drei große Buchstaben auf einem U-Bahn-Waggon kosten einen 24-jährigen Graffiti-Sprayer jetzt knapp 5000 Euro. Der arbeitslose “Künstler“ war schon vorher wegen seiner Leidenschaft verurteilt worden.

Langsam wird’s teuer für den arbeitslosen Graffiti-„Künstler“ aus Altendorf. Weil er am ersten Weihnachtstag einen U-Bahnwaggon mit drei Buchstaben über die gesamte Fahrzeughöhe „verziert“ hatte, muss er nicht nur der Evag 1800 Euro Reinigungskosten bezahlen.

Auch die Strafjustiz hat ihren Preis: Die Essener Amtsrichterin Heike Stumm verurteilte ihn am Dienstag wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro (300 Tagessätze zu zehn Euro). Pro Buchstabe also 1000 Euro. Ein teures Gemälde.

Reumütig gab der 24-Jährige sich. Er hatte auch allen Grund, vor der Amtsrichterin kleine Brötchen zu backen. Denn der schon aus Jugendzeiten vorbestrafte Altendorfer war erst zwei Monate vor seiner neuen Tat am Borbecker Amtsgericht zu 1800 Euro Geldstrafe (180 Tagessätze) wegen Graffiti verurteilt worden. Abschrecken ließ er sich davon keineswegs.

In weihnachtsseeliger Stimmung

In mehr oder weniger weihnachtsseliger Stimmung brach er in der Nacht zum ersten Feiertag mit einem Kumpel und Spraydosen auf. Sie steuerten den U-Bahnhof „Universität“ an und machten sich ans Werk. Doch sie ahnten nicht, dass einige Polizisten sie beobachtet hatten und ihnen folgten.

Einer der „Künstler“ konnte entkommen, den Altendorfer packten die Beamten aber. Nein, sagte er vor Gericht, er wolle das nicht wieder tun. Es tue ihm auch sehr leid, versprach er. Den Kumpel enttarnte er allerdings nicht.