Essen. .

Essener Bundestagsabgeordnete waren pünktlich zur Sondersitzung in Berlin. Rolf Hempelmann unterbrach Donau-Kreuzfahrt.

Die Donau-Kreuzfahrt von Passau bis ans Schwarze Meer hatte er seiner Frau zum 60. Geburtstag geschenkt. Lange bevor der Bundestagspräsident darum bat, „nicht zu weit rauszuschwimmen“. Rolf Hempelmann lacht. Seinen Urlaub durch Sondersitzungen zu unterbrechen, ist der SPD-Bundestagsabgeordnete mittlerweile gewohnt. „Drei oder vier Mal“ sei er schon in den vergangenen Jahren aus dem Urlaub angereist, um pünktlich in Bonn oder hinterher in Berlin zu sein. So wie gestern, um über die Spanienhilfe abzustimmen. Am Montag ging er in Bulgarien von Bord, stieg in ein Botschaftsfahrzeug, das ihn nach Sofia brachte. Von dort ging es dann gestern im Flieger nach Berlin.

„Es war ja absehbar“

„Meine Frau ist noch auf dem Schiff, aber die ist Kummer gewohnt“, sagte Hempelmann gestern ins Mobiltelefon, bevor es in die 56. Sondersitzung des Bundestags ging. Genauso wie für alle anderen Parlamentarier aus Essen. Bis auf Linken-Abgeordnete Ulla Lötzer, die sich mit Rückenproblemen abgemeldet hatte. Die anderen aber hatten es nicht ganz so weit wie Rolf Hempelmann. Zum Beispiel Parteifreundin Petra Hinz und Genosse Anton Schaaf. „Es war ja absehbar“, sagte Petra Hinz. Außerdem sei sie „eher der Frühjahrs- und Herbst-Typ“. Auch er habe nichts absagen müssen, sagte Anton Schaaf. „Wir fahren erst Anfang August zwei Wochen ins Allgäu.“

Ulrike Flach hat ihre Enkel zu Hause. Auf die musste gestern ihr Mann aufpassen, solang die Gattin Spanien rettete. „Danach geht es aber wieder zurück“, sagte Ulrike Flach, die mit ihrem Mann bei der Urlaubswahl dafür gesorgt hat, „dass alles in erreichbarer Nähe ist“. So geht es Ende August nach Tirol. In erreichbarer Nähe wird auch Kai Gehring sein. „Bis auf einen Kurzurlaub“ habe er nichts geplant, sagt der Grünen-Politiker. Außerdem bringe die Sommerpause ohnehin „weder Sommer noch Pause“.