Hattingen. Der Streit zweier Comic-Zeichner um Plagiate ist beendet. Jetzt gibt es eine gemeinsame Erklärung und eine Zeichnung.

Der Streit zwischen den beiden Comiczeichnern Jan-Michael Richter, geboren in Blankenstein, besser bekannt als Jamiri, und Andreas Heinze aus Oberhausen ist beigelegt. Heinze war vorgeworfen worden, bei Jamiri abgekupfert zu haben (wir berichteten). In der Tat sahen sich die Bilder, die derzeit in einer Ausstellung im Bert-Brecht-Haus in Oberhausen zu sehen sind, zum Verwechseln ähnlich. Über verschiedene Internetforen, in denen Heinze als Plagiator bezeichnet wurde, kam die Sache ins Rollen. Nun gab es ein Treffen und die beiden haben sich geeinigt.

Ob sich im Café Extrablatt Verbrüderungsszenen abgespielt haben, ist nicht überliefert. Nur so viel: Bei einer Tasse Kaffee saßen sich Jamiri, seine Frau Beate, Andreas Heinze und ein Kumpel von ihm erstmals gegenüber. „Nett“ sei es gewesen, bestätigen beide. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es: „Andreas Heinze erklärt, seine zukünftigen Arbeiten so zu gestalten, dass keine Verwechslungsgefahr mehr zu den Jamiri-Comics besteht. Die auf der Ausstellung gezeigten Exponate werden in ihrer aktuellen Form keiner weiteren Veröffentlichung zugeführt.“ Auf eine juristische Auseinandersetzung wollen beide verzichten.

„Wir bleiben locker in Kontakt“

Voller Erfolg also für Jamiri, ­während Andreas Heinze den geordneten Rückzug antrat. „Die Bilder sind handwerklich gut gemacht, der kann was. Allerdings stellt sich natürlich die Frage, warum er nicht sein eigenes Ding macht“, hatte Jamiri schon vor Wochen angemerkt. Der Hattinger, der in Essen lebt und seit 20 Jahren im Geschäft ist, hat seinen speziellen Stil über all die Jahre entwickelt und machte schon deshalb Markenschutz geltend. Inzwischen erscheinen seine gezeichneten Kolumnen bundesweit im Studentenmagazin „Unicum“ oder auf Spiegel-Online. „Ich habe viel herumprobiert und hatte vielleicht auch Glück, dass meine Zeichnungen dann entdeckt worden sind.“

Andreas Heinze, der auch unter dem Pseudonym „Flauteboy“ zeichnet, war es ein Anliegen, noch eine Comic-Szene zur Versöhnung beizusteuern. Das Ergebnis ist auf dieser Seite zu bewundern und dürfte mit dazu beigetragen haben, Jamiri versöhnungswillig zu stimmen. Heinze hofft, dass sich trotz des Aufsehens auch künftig noch Möglichkeiten zum Ausstellen bieten. An Jan-Michael Richter soll’s nicht scheitern. „Wir bleiben locker in Kontakt. Vielleicht ergibt sich ja noch mal die Gelegenheit, was zusammen zu machen“, sagen beide.

Jamiri: Oeyn Returns

(c) Jamiri
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