Essen. . Für den Blitz-Marathon am 3. und 4. Juli bittet die Polizei die Bürger jetzt um Tipps: Wo wird auf den Straßen gerast? Wenn dann am kommenden Dienstag 24 Stunden lang im ganzen Land die Geschwindigkeit kontrolliert wird, können die Anwohner an Gefahrenpunkten mit Temposündern ins Gespräch kommen.

Das gab’s noch nie: Am 3. und 4. Juli wird die Polizei an mindestens 50 Stellen allein im Essener Stadtgebiet Temposünder aufspüren, und dies vor allem auf Basis von Bürgerangaben. „Natürlich kennen wir die großen Ausfallstraßen, auf denen immer wieder gerast wird und die häufig auch Unfallschwerpunkte sind“, sagt Polizeisprecher Peter Elke.

Beim so genannten „Blitz-Marathon“ Anfang Juli wolle man aber eben auch Geschwindigkeitsüberschreitungen ahnden, die auf eher kleinen Straßen und in Wohngebieten vorkommen, die vielleicht nur zufällig bislang in der Unfallstatistik unauffällig waren. „Um solche Gefahrenpunkte zu finden, sind wir auf die Hilfe der Anwohner angewiesen“, sagt Elke. Am heutigen Montag, 25. Juni, und am Dienstag, 26 Juni, ist das Bürgertelefon der Polizei Essen in der Zeit von 8 bis 18 Uhr für Vorschläge unter 829-1055 erreichbar. Hinweise sind auch per Mail unter blitzmarathon.essen@polizei.nrw.de möglich.

Anwohner können mit den Temposündern ins Gespräch kommen

Der Polizei ist klar, dass das Empfinden von Anwohnern nicht zwingend die messbare Realität sein muss. Auch deshalb will man einer begrenzten Zahl von Bürgern die Möglichkeit geben, den Beamten bei ihrer Arbeit über die Schulter zu sehen, wenn sie dann tatsächlich mit ihren Messgeräten in der jeweiligen Straße aufkreuzen. „Wenn wir dort Autofahrer anhalten müssen, die zu schnell unterwegs sind, können Anwohner mit den Temposündern ins Gespräch kommen“, sagt Peter Elke. Natürlich geschehe dies auf rein freiwilliger Basis, kein Autofahrer werde zu Aussagen gezwungen. Wer genau dazukommen kann, soll bei der Kontaktaufnahme geklärt werden.

Um die rund ein Dutzend Geräte während der 24 Stunden optimal einzusetzen, werde die Polizei nach zwei, drei Stunden wieder abziehen, wenn entgegen der Anwohnermeinung auf einer Straße nichts los ist. „Wir wollen schließlich möglichst viele neuralgische Punkte erreichen.“ Umgekehrt bleibe man da länger, wo besonders viele Temposünder ins Netz gehen.

Die Befragung geht auf eine Initiative von NRW-Innenminister Ralf Jäger zurück, der nach dem ersten Blitz-Marathon beeindruckt war von den Bürgerreaktionen. „Wir betreten hier Neuland und sind selbst gespannt, ob viele anrufen“, so Polizeisprecher Peter Elke.

Informationen für alle Städte auf der Internetseite zum Blitzmarathon