Essen. .

Das Ruhrgebiet wird sich erst 2016 um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ bewerben – ein Jahr später als bisher geplant. Die CDU kritisiert: Zu wenig Ruhrgebietssinn.

Das Ruhrgebiet wird sich erst 2016 um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ bewerben – ein Jahr später als bisher geplant. Somit verschiebt sich auch die Gründung eines Zweckverbandes Grüne Hauptstadt Ruhr, der die Bewerbung für die Metropole Ruhr tragen sollte. Darauf verständigten sich die Oberbürgermeister und Landräte im Regionalverband Ruhr (RVR). Nicht alle Kommunen und Kreise hätten sich in der kurzen Zeit ausreichend mit dem Thema befassen können, bis Ende Juni sei es kaum mehr möglich, die notwendigen Beschlüsse für die Bewerbung in allen Räten und Kreistagen zu erwirken. „Es hat nicht an Essen gelegen, aber einige Kommunen waren einfach noch nicht soweit“, erklärte Essens Umweltdezernentin Simone Raskob. Es sei aber wichtig, dass alle Kommunen die Bewerbung mittragen: „Wir werden das Jahr jetzt nutzen, uns noch besser vorzubereiten. Wir haben auch 2016 alle Chancen.“

Metropole oder „Bannerträgerstadt“

Der RVR will sich am Montag auf seiner Verbandsversammlung mit dem Thema befassen. In Absprache mit der EU-Kommission will der Regionalverband klären, in welcher Form sich das Ruhrgebiet bewerben kann, ob als Metropole oder mit einer „Bannerträgerstadt“. EU-Generaldirektor Falkenberg hatte eine Prüfung bis 6. Juli zugesagt. Sollte Brüssel eine Metropolen-Bewerbung ablehnen, haben neben Essen auch Bochum und Dortmund ihre Ansprüche als Bannerträger angemeldet.

Für Essens CDU-Fraktionschef Thomas Kufen ist es offensichtlich, „dass sich die SPD-Oberbürgermeister und SPD-Landräte weder in der Sache noch über das Verfahren“ über eine regionale Bewerbung einigen können: „So wenig Ruhrgebietssinn gab es lange nicht.“ Kufen plädiert nun, den Aufschub zu nutzen: „Es ist auch die letzte Chance zu zeigen, dass die Region Ruhr gestärkt und einig aus dem Prozess der Kulturhauptstadt Europas 2010 hervorgegangen ist.“ Essen müsse die Option einer eigenen Bewerbung für 2016 auf dem Tisch behalten.