Essen. Die Stadt will den offenen Ganztag an den Grund - und Förderschulen weiter ausbauen: 313 Gruppen sollen im neuen Schuljahr insgesamt starten. Rund 4,5 Millionen Euro wird die Stadt ihr pädagogische Engagement kosten, 7,3 Millionen übernimmt das Land, rund 3,1 Millionen Euro tragen die Eltern.

Die Stadt will den offenen Ganztag an den Grund - und Förderschulen weiter ausbauen. Sollte die Bezirksregierung in Düsseldorf nichts einzuwenden haben gegen die außerunterrichtliche Betreuung im Primarbereich, will die Schulverwaltung im kommenden Schuljahr 313 Gruppen an 81 Grundschulen und sechs Förderschulen zwischen Karnap und Kettwig an den Start schieben.

Rund 4,5 Millionen Euro wird die Stadt ihr pädagogische Engagement kosten, 7,3 Millionen übernimmt das Land, rund 3,1 Millionen Euro werden die Eltern über ihre monatlichen Beiträge beisteuern. Die Ausbaupläne will Schuldezernent Peter Renzel dem Schulausschuss auf seiner morgigen Sitzung (16 Uhr, Rathaus) vorstellen, der Rat wird am 27. Juni entscheiden.

Nur 55 Gebäude haben freie Räume

Erstmals sah sich die Stadt in diesem Jahr gezwungen, die Bitten nach weiteren Gruppen in acht Fällen abzulehnen, da der Stadtrat beim Einstieg in den Ausbau bei 313 eine (finanzielle) Grenze gezogen hatte. „Bei der Priorisierung wurden vor allem die Schulen berücksichtigt, die ohne Investitionen und weitere Ausstattung die Gruppen einrichten können“, heißt es dazu seitens der Schulverwaltung. Bei jeder dritten Schule ist dies bereits der Fall, hier müsste die Stadt die Schulhäuser ausbauen, lediglich 55 Gebäude verfügen noch über freie Räume.

Aufnahme abgelehnt

Auch hat die Stadt darauf geachtet, alle Plätze in den Gruppen zu vergeben, da das Land nur eine „pro Kopf“-Förderung überweise. Nur bei voller Gruppenstärke lasse sich deshalb eine Stelle bezahlen. An neun Schulen habe man deshalb in Einzelfällen eine Aufnahme abgelehnt.

Insgesamt setzen Stadt und die Jugendhilfe Essen über 300 Erzieherinnen an den Schulen ein. Sie gewährleisten in der Regel die Betreuung der Jungen und Mädchen von 7/8 Uhr morgens bis 16/17 Uhr nachmittags. Eine Änderung, so die Stadt in einer Antwort auf eine SPD-Anfrage zum Ganztag im Schulausschuss, sei nicht vorgesehen, das Land schreibe eine feste Betreuung „in der Regel“ von spätestens 8 bis 16 Uhr vor, bei Bedarf auch länger, mindestens aber bis 15 Uhr.

Abstimmung auf Schulkonferenz

Jede Schulkonferenz kann in Abstimmung mit den Fachkräften im Ganztag festlegen, dass an einem Tag die verbindliche Teilnahme vor 16 Uhr endet, „um den Erfordernissen einer pädagogischen und kontinuierlichen Gruppenarbeit“ zu entsprechen. Diese Regelung wird seit einem Jahr erprobt, die Erfahrungen will die Schulverwaltung nun auswerten: „An den meisten Ganztagsschulen ist die verbindliche Teilnahme nicht kritisch.“