Essen-Rüttenscheid. . Essens größte Straßenparty auf der Rü startet am Samstag mit 30 Bands. Public Viewing wird am Samstag allerorten übertragen: Am Rüttenscheider Stern am „Zucca“, „Face“ und an der Flora werden Großleinwände aufgestellt und auch zahlreiche andere Kneipen werfen ihre Beamer an.
„18 Grad, heiter bis wolkig“ lautet die Wettervorhersage. Wenn es dabei bleibt, steht dem Rü-Fest am kommenden Samstag nichts mehr im Weg. „Selbst Regen wird uns nicht erschüttern“, sagt Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR). Schließlich sei das Fest in seinem 24. Jahr ein Selbstläufer, der die Marke Rüttenscheid auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht habe.
Es wird wieder voll werden auf der zweieinhalb Kilometer langen Festmeile zwischen Kahrstraße und Flora. Allein sieben Bühnen werden aufgebaut, auf denen mehr als 30 Live-Acts für gute Laune sorgen sollen. Schon am Freitagabend – ein Novum in der Rü-Fest-Geschichte – legt die Bühne an der Martinstraße los: Mit der Coverband „Wounded Ducks“ gibt es von 17 bis 22 Uhr dort was auf die Ohren. Um Missverständnissen vorzubeugen: Offizieller Beginn der Straßenparty ist natürlich am Samstag um 11 Uhr.
Konfetti-Dieter an der Flora
Mit handgemachter deutscher Musik startet die größte Bühne am Rüttenscheider Stern. Mit dabei: Die vier Essener Jungs der deutsch-Rockband „Ska Flow“, die Essener Synthy-Popband „Ro-Shan“ und die Punkrocker „UnPaddelugged“. Bis 20 Uhr dürfen sie Gas geben, dann regiert König Fußball: „Natürlich werden wir das erste EM-Spiel der Deutschen übertragen,“ sagt Krane. Und so wird die Bühne zur Riesenleinwand, der Rüttenscheider Stern zur Arena Aber nicht nur hier rollt der Ball: Auch auf den Bühnen am „Zucca“, Ecke Annastraße, an der Martinstraße, am „Face“ und an der Flora wird das Spiel übertragen. Nicht gezählt die Kneipen entlang der Rüttenscheider, die ihre Beamer fürs Public Viewing anwerfen werden.
Gastronomisch bewegt sich das Fest wieder zwischen Kaviar und Currywurst, Bier und Schampus. „Jeder kommt auf seine Kosten. Das ist unser Erfolgsrezept“, so Krane. Schlagerfans können an der Flora mit „ToBi“ der Partyrakete abfeiern oder den Tanzgarden der Essener Karnevalisten beim Beinschwingen zusehen. „Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur an den tollen Tagen feiern können“, sagt Noch-Karnevalsprinz Konfetti-Dieter, der für den „Tanz für die Flora“ verantwortlich zeichnet.
Irischer Folk im „Fritzpatrick“
Keine Schlager, sondern irischer Folk wird – wo sonst – am „Fritzpatrick“ gespielt. Hier steht eine von zwei Bühnen, wo kein Fußball die Feierlaune stört. „Es soll ja auch Menschen geben, die sich nicht für die Europameisterschaft interessieren,“ glaubt Rolf Krane. Neben Fußballmuffeln kommen auch die jungen Besucher nicht zu kurz: Sie können sich bei einer Ballonfahrt aus luftigen Höhen die Festmeile anschauen oder am zehn Meter hohen Bungee-Trampolin ihre Salti drehen.
Essen, Trinken, Spielen und Tanzen ist die eine Facette des Festes, 230 Stände – von kommerziellen und gemeinnützigen Anbietern – die andere. „Wir freuen uns, dass sich wieder viele Vereine, vom Tierschutz bis zur Diakonie, vorstellen. Natürlich ohne eine Standgebühr zu zahlen“, sagt Krane. So will die Teddyklinik mit kleinen Vorführungen Kindern die Angst vor dem Doktor nehmen, die Loge „Schwarzer Diamant“ ihr soziales Engagement vorstellen. Um 23 Uhr ist – wie immer – Schluss. Zumindest mit der Straßenmusik. Weitergefeiert wird auf den zahllosen After-Rü-Partys in den Kneipen, Bars und Discos entlang der Rü.