Essen. . Dass Charaktere mit überzeichnetem Ruhrpott-Habitus beim Publikum ankommen, weiß der WDR spätestens seit „Ein Herz und eine Seele“. Mit der zunächst auf sechs Folgen ausgelegten Serie „Die Lottokönig“, die in Essen-Steele spielt, will das Dritte an diese Erfolge anknüpfen.
In gewisser Weise wiederbelebt worden ist auch das Genre Komödie beim WDR: Mit der neuen Serie „Die Lottokönige“ hat nach Sat1 („Der letzte Bulle“), RTL („Alles was zählt“) und Viva („Party, Bruder!“) auch das Öffentlich-Rechtliche Essen als Serien-Schauplatz für sich wiederentdeckt. Dass Charaktere mit überzeichnetem Ruhrpott-Habitus beim Publikum ankommen, weiß der WDR spätestens seit „Ein Herz und eine Seele“ , bei der Ekel-Alfred seine Familie in Wattenscheid mit immer neuen Schikanen zu quälen wusste.
„Die Lottokönige“, die Ende April zum ersten Mal gesendet wurden, spielen im Essen-Steele, „dem Epizentrum unseres Sendegebiets“, wie es in einer Stellungnahme des WDR heißt. Die Geschichte um Rudi König, der Präsident des Dart-Vereins „Adlerauge Steele“ und plötzlich Gewinner von zwölf Millionen Euro ist, handelt von den Schwierigkeiten, die der Geldsegen für eine stinknormale Familie mit sich bringt.
Dabei besticht die Serie durch ihre witzigen Dialoge und die „Kebbeleien“ unter den Protagonisten, darunter unter anderem Friederike Kempter als Friseurin mit eigenem Salon und Waldemar Kobus als liebenswürdiger Familienvater. Vorbild der Serie ist die ORF-Produktion „Die Lottosieger“, die in einem Wiener Vorort spielt und ebenso wie die deutsche Adaption vom Lokalkolorit lebt. Gedreht wurde in den Studios in Köln, einige Eröffnungsszenen aber entstanden tatsächlich in Steele. Bislang ist das Format auf sechs Folgen ausgelegt, der WDR denkt jedoch über eine Fortsetzung nach, wie es gestern hieß. Ausgestrahlt werden „Die Lottokönige“ immer sonntags von 21.45 bis 22.15 Uhr. Alle bisher gesendeten Folgen kann man sich auch in der Mediathek ansehen.