Dem Alu-Geschäft der Essener Trimet fehlt der Glanz
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Essen. . Trimet schreibt rote Zahlen, sieht sich aber besser aufgestellt als Konkurrent Voerdal. „Die Politik muss liefern“, ist eine zentrale Forderung.
Dass es mit ihrem Geschäft mal auf und mal ab geht, daran haben sie sich bei Trimet gewöhnt. Auch daran, dass die Wellen mittlerweile immer schneller kommen und gehen: „Früher dauerten die Zyklen sieben Jahre, heute nur noch sieben Monate“, seufzt Vorstandschef Martin Iffert, „aber wir wissen damit umzugehen“. Das klingt beruhigend und soll es wohl auch, denn dem Geschäft des Alu-Produzenten aus Bergeborbeck fehlt in diesen Tagen der erhoffte Glanz: Zwar brummt die voll ausgelastete Hütte, doch wenn Ende Juni das Geschäftsjahr endet, stehen unterm Strich voraussichtlich rote Zahlen.
Für Iffert keine Überraschung, weil die CO2-Belastung des Strompreises nach wie vor noch nicht kompensiert wurde. Und weil auch die so genannte „Abschaltvergütung“ auf sich warten lässt: Damit will Trimet sich den Service bezahlen lassen, dass durch kurzzeitiges Abschalten des eigenen gigantischen Strombedarfs Ausfälle im Stromnetz verhindert werden. Rund 15 Millionen Euro sollte diese Versorgungssicherheit für die Allgemeinheit allein der Essener Hütte einbringen, „bislang aber“, so Iffert, „haben wir keinen Euro gesehen. Dabei war das fester Bestandteil unserer Kalkulation“.
Konkurrent Voerdal geht die Puste aus
In Essen können sie damit umgehen, können dem sinkenden Weltmarktpreis des Aluminium noch Gutes abgewinnen und haben Luft, auch mal ein schlechtes Jahr durchzustehen. Konkurrent Voerdal in Voerde ging dagegen die Puste aus: Insolvenz, und das ist nichts, was bei Trimet jemanden freut: „Für uns ist es kein Vorteil, denn die Innovation in der Branche hängt wesentlich davon ab, dass man den Werkstoff im Lande hat“, sagt Iffert. Voerdal ist da eher Partner als Gegner.
Ob Trimet helfen kann, wie einst in Hamburg? Iffert gibt sich bedeckt. „Die Politik muss liefern“, wiederholt er das Mantra, blickt auf Berlin – und auf Brüssel: Dort soll in zwei, drei Wochen eine Entscheidung über Gelder aus einem Sonderfonds fallen. Für Trimet wie gerufen, für Voerdal vielleicht zu spät.
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