Essen. Essen schafft zum neuen Kindergartenjahr 800 neue Betreuungsplätze. Doch selbst damit wird die Stadt dem wachsenden Bedarf der Eltern nicht gerecht. Der zuständige Dezernent Peter Renzel spricht von einer Mammutaufgabe.
800 neue Kita-Plätze wird die Stadt im neuen Kindergartenjahr schaffen, das im August startet. Damit steigt die Versorgungsquote für die Kinder über drei Jahre auf 94,7 Prozent, für unter Dreijährige auf 29,3 Prozent. Der wachsenden Nachfrage der Eltern wird die Stadt damit noch nicht gerecht: „Es ist eine Mammutaufgabe, der wir uns aber mit allen Kräften stellen“, sagt Sozialdezernent Peter Renzel.
Wie das aussehen soll, ist der Vorlage zu entnehmen, die heute im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wird und am 23. Mai im Rat zur Entscheidung steht. Ziel ist demnach, dass im Kindergartenjahr 2013/14 endlich jedes Kind zwischen drei Jahren und der Einschulung einen Kita-Platz erhält.
Ab August 2013 haben freilich schon Kinder ab 12 Monaten einen Rechtsanspruch. „Der Gesetzgeber geht davon aus, dass dieser mit einer Versorgungsquote von 35 Prozent zu erfüllen ist“, erklärt Renzel. Doch nach aktuellen Erhebungen der Verwaltung liegt der Bedarf in 26 von 50 Essener Stadtteilen über 35 Prozent. In den kommenden Jahren werde die Nachfrage nach Plätzen für Kinder ab zwei Jahren „massiv zunehmen“.
7,9 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln
„Auf Sicht werden praktisch alle Kinder von 2 bis 6 in die Kita gehen“, glaubt Renzel. Die Stadt arbeite darum mit Hochdruck an der Schaffung neuer Gruppen, am Bau neuer Einrichtungen. Aktuell stünden dafür 7,9 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung, von denen Essen etwa 3 Millionen noch nicht abgerufen habe.
„Wir setzen zusammen mit den Trägern alles daran, von diesen Mitteln so viel wie möglich zu verausgaben“, sagt Renzel. So prüfe man derzeit 120 Grundstücke als Kita-Standorte, ergänzt der Leiter des Familienbüros, Jürgen Schroer. Dabei werde darauf geachtet, dass Familien nicht mehr als 1000 Meter zur Kita zurücklegen sollten. „Und dann gibt es Stadtteile, wo viele Eltern berufstätig sind und sich flexible Betreuungszeiten wünschen, und andere Stadtteile, wo viele Kinder eine Förderung in der Kita brauchen“, sagt Schroer. Auch solche Feinheiten gelte es beim Kita-Ausbau zu berücksichtigen. Wie sagt Renzel: „Das Prinzip Gießkanne bringt nichts.“