Essen. . Da die Stellen bei Grün und Gruga gekürzt wurden, heißt es im Grugapark nun: Freiwllige vor! Am ersten Aktionstag haben 20 Essener mit angepackt - beim Jäten, Harken und Pflanzen. Sie wollen der grünen Stadtoase, die die meisten schon seit ihrer Kindheit lieben, etwas zurückgeben.
Mit satten 25 Grad strahlt die Sonne auf die Gruppe von sechs Frauen, die in gebückter Haltung im Grugapark jäten, harken und pflanzen. Freiwillig arbeiten sie an diesem Samstag hier, wollen der grünen Stadtoase, die die meisten schon seit ihrer Kindheit lieben, etwas zurückgeben. „Jetzt werde ich noch öfter in die Gruga gehen, um zu sehen, was aus unseren Pflanzen geworden ist“, lacht Erika Braun. Sie ist eine von 20 Bürgern, die den Park an den Ecken säubern und verschönern, für die die festangestellten Gärtner keine Zeit haben.
Die Idee für die Freiwilligenaktion kommt von Wolfgang Froese. Der Neuessener kannte diese Art der ehrenamtlichen Arbeit aus dem botanischen Garten in Düsseldorf und konnte den Betreiber “Grün und Gruga“ schnell davon überzeugen, das Projekt auch in Essen zu starten. Mit Erfolg: Schon beim ersten Aktionstag im vergangenen Oktober meldeten sich mehr Freiwillige als nötig. Die damals dabei waren, sind auch heute wiedergekommen.
Anleitung von den Grün und Gruga-Vorarbeitern
So wie Inga Hollosi, die im Wüstenareal hockt und eine Palmlilie von alten Blättern befreit, „damit sie wieder atmen kann“. Neben ihr lockert Julia Ostermann den Sandboden auf und befreit ihn von Unkraut. Bei den Temperaturen grenzt das schon an harter Arbeit. Aber: „Ich finde die Stimmung hier klasse und habe mich gefreut, die Leute wiederzusehen, mit denen ich im Herbst schon zusammengearbeitet habe.“ Insgesamt sieben Stunden, inklusive Pausen, legen die Hobbygärtner Hand an.
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Angeleitet werden sie dabei von „Vorarbeitern“ von Grün und Gruga. Gärtner Marcel Stammen ist einer von ihnen. Seine fünf zugeteilten Helfer sind gerade dabei, den kleinen Bach am Waldsee wiederzubeleben. Das ist echte Plackerei: Bis zu den Waden steht sein Team im Wasser und schippt Schlamm. Anschließend wird die Uferregion gerodet, aufgehackt, mit neuem Oberboden bedeckt und bepflanzt. „Auch wenn man es beim Zusehen nicht glaubt, aber das gemeinsame Schaffen macht mir großen Spaß“, schnauft Hartmut Lauterbach. Groß geworden in unmittelbarer Nähe zur Gruga, ist der 59-jährige Sozialarbeiter für diesen Einsatz mit Gummistiefeln, Handschuhen und Arbeitsoverall perfekt ausgerüstet. Dass er im Herbst wieder dabei sein wird, steht für ihn jetzt schon fest. Wie für die restlichen 19 Freiwilligen.