Essen. . Die Ruhrfischereigenossenschaft hat rund 2000 Rotaugen in Ruhr und Baldeneysee aussetzen lassen - als ersten Ersatz nach dem massenhaften Fischsterben Anfang Dezember, als zehntausende Fische durch ätzende Lauge verendeten. Während die Angelvereine sich um die Speisefische kümmern, hat die Fischereigenossenschaft die Rotaugen eingesetzt.
Die Ruhrfischereigenossenschaft hat rund 2000 Rotaugen in Ruhr und Baldeneysee aussetzen lassen - als ersten Ersatz nach dem massenhaften Fischsterben Anfang Dezember, als zehntausende Fische durch ätzende Lauge verendeten. Eine Entsorgungsfirma hatte damals in einem Rückhaltebecken des Landesbetriebes Straßen NRW Klärschlamm mit ungelöschtem Kalk behandelt und 100 000 Liter der Flüssigkeit mit einer Hochleistungspumpe erst in den Deilbach und dann in die Ruhr gepumpt.
Der pH-Wert der Ruhr stieg nach Messungen des Ruhrverbandes kurzfristig bis auf 11,8 an. „Die Fische haben einfach keinen Sauerstoff mehr aufnehmen können und sind erstickt“, sagt Stefan Jäger, Geschäftsführer der Ruhrfischereigenossenschaft. Tonnenweise wurden in den folgenden Tagen tote Fische aus der Ruhr geholt, die meisten von ihnen Rotaugen.
Widerstandsfähige Tiere
Die Versicherung des Unternehmens, das den Schaden verursachte, hat inzwischen gezahlt, so dass die Fischer jetzt mit der Auffüllung des Fischbestandes beginnen können. Während die Angelvereine sich um die Speisefische kümmern, hat die Fischereigenossenschaft die Rotaugen eingesetzt: Sie gelten als wirksame Bremser der Algenpest Elodea in den Stauseen des Ruhrverbandes.
250 Kilo hatte Andreas Pilgram, Fischwirtschaftsmeister und Betreiber einer Fischzucht in Lohmar bei Siegburg, in fünf Containern an den Stauseebogen mitgebracht. Die Fische stammen nicht aus einer Zucht, sondern wurden in der Maas gefangen und gelten deshalb als widerstandsfähiger. Da die Fisch fressenden Kormorane schon in ihre Sommerquartiere abgeflogen sind und die Ruhr bereits rund zehn Grad warm ist, war die Zeit günstig für den Einsatz der Fische - und Pilgram konnte kurzfristig liefern.
Die größeren Tiere sind schon rund 30 Zentimeter lang und können bald für eine neue Rotaugen-Generation sorgen, die sich in Ruhr und Baldeneysee schon heimisch fühlen wird. Am Vereinsheim des Fischerei-Vereins am Stauseebogen in Heisingen ließen Pilgram und sein Auszubildender Dietmar Rachmanow aus fünf Tanks mit Sauerstoff-Versorgung die Fische über eine Wasserrutsche ab - in Sichtweite der Deilbachmündung, aus der im Dezember der Tod in die Ruhr kam.