Essen. . Der mit Kalk behandelte Klärschlamm aus dem Überlaufbecken an der A 44 ist die nachgewiesene Ursache für das Massen-Fischsterben in der Ruhr bei Kupferdreh. Tests am Montagnachmittag gaben den Ermittlern letzte Gewissheit.
Umweltdezernentin Simone Raskob und die Umweltermittler der Polizei sind sich einig: Der Kalk aus dem Regenbecken an der A 44 hat wohl das Fischsterben am Freitag in der Ruhr ausgelöst. Letzten Aufschluss müssen die Analysen des Landesumweltamtes geben. Die Dezernentin gab Entwarnung für den Baldeneysee: Sie erwartet „keine weiteren Schäden“.
Die toten Fische allerdings zählen nach Zehntausenden. Auch gestern sammelten Helfer die verwesenden Kadaver ein.Mit einem Experiment haben Polizei und Feuerwehr gestern bewiesen, dass Schadstoffe aus dem Becken des Landesbetriebs „Straßen NRW“ in die Ruhr gelangen können. Zu Lande und in der Luft verfolgten sie den Weg von Signalfarbe, die in das Becken gespült worden war, in den Deilbach und dann in die Ruhr.
„Unser Umweltalarmplan hat sich bewährt"
Das Ergebnis war keine Überraschung mehr für Ingrid Scholtz, Sprecherin des Straßenbaubetriebes: „Es ist inzwischen klar, dass der Kalk die Ursache war.“ Nach ihren Angaben hat Straßen NRW eine Firma beauftragt, wegen einer anstehenden Sanierung den Klärschlamm aus dem Becken zu beseitigen. Der Kalk wird eingesetzt, um den Schlamm zu trocknen. „In dieser Phase muss es ein Problem gegeben haben.“
„Dies ist ein herber Rückschlag für unsere Bemühungen zur Verbesserung und Aufwertung des Baldeneysees. Wasserqualität und Fischbestand haben erheblichen Schaden genommen“, sagt Thomas Kufen, Vorsitzender der Essener CDU-Fraktion. Er sieht aber auch Positives: „Dank und Anerkennung gebührt der Feuerwehr und den freiwilligen Helfern für die großartige und schnelle Hilfe.“ Das sieht auch die Umweltdezernentin so: „Unser Umweltalarmplan hat sich bewährt. Ich danke allen Beteiligten für schnelles, kompetentes Handeln und großen Einsatz.“