Essen. . Wegen personeller Engpässe bei der Stadt hatte die Doppelstreife aus Ordnungsamt und Polizei im vergangenen Jahr 3000 Einsatzstunden weniger auf der Uhr. Dennoch gab’s in Sachen Sicherheit und Sauberkeit jede Menge zu tun. „Wir wollen uns nicht aus der Sicherheitspartnerschaft rausziehen“, stellte Polizeisprecher Lars Lindemann klar.

Jahr für Jahr haben sie recht ordentlich was auf die Beine gestellt: Einen Einsatzrekord nach dem anderen erreichte das Erfolgsmodell auf vier Füßen. Doch für den gemeinsamen Streifendienst aus Polizisten und den Mitarbeitern des Ordnungsamtes lief es in 2011 nicht ganz so rund wie gewohnt.

Mit Ablauf des Dezembers standen am Ende fast 3000 Stunden oder rein rechnerisch 125 Tage weniger auf der Dienst-Uhr als im Jahr zuvor. Personelle Probleme auf Stadtseite waren der Grund – mit der Folge, dass zumindest zeitweise bis zu fünf Ordnungshüter der Kommune weniger auf den Straßen unterwegs waren. Das machte sich bemerkbar in der Bilanz.

Wie es weitergehen soll

Zwar sind zur Zeit nach wie vor zwei Planstellen unbesetzt. Jedoch soll nach Auskunft der Stadt in Kürze wieder die Vollbesetzung von 18 Mitarbeitern am Start sein. Dennoch möchte die CDU-Fraktion im Rat der Stadt jetzt wissen, wie’s auf Sicht weitergehen soll mit der Sicherheitspartnerschaft.

Im Ordnungsausschuss wollen die Christdemokraten die Verwaltung beauftragen, einen Vorschlag für die künftige Vorgehensweise zu unterbreiten. „Wir wollen wissen, ob das Ordnungsamt gewisse Aufgaben nicht auch alleine erledigen kann“, sagte Ratsherr Siegfried Brandenburg auf NRZ-Nachfrage. Dabei schwingt die Befürchtung mit, „dass die Polizei sich immer weiter zurückziehen will“.

Brandenburgs Sorge scheint indes unbegründet zu sein: „Wir wollen uns nicht aus der Sicherheitspartnerschaft rausziehen“, stellte Polizeisprecher Lars Lindemann klar. Doch gebe es in der Tat Aufgaben, derer die städtischen Mitarbeiter auch allein Herr werden können, etwa „wenn Abfall in einem Park entsorgt wurde“. Wenn es aber um die Gefahrenabwehr gehe, dürfe die Stadt wie bisher auf die Landesbeamten zählen.

Wie die jetzt vorgelegte Statistik des Ordnungsamtes zeigt, gingen vor allem die Präsenzstreifen in der Polizeiinspektion Mitte von knapp 1000 in 2010 auf 799 im vergangenen Jahr deutlich zurück. 523 Mal waren die Teams in der Innenstadt unterwegs, 1115 Mal in den übrigen Stadtteilen.

Jede Menge zu tun

Dennoch gab’s in Sachen Sicherheit und Sauberkeit jede Menge zu tun. Die Damen und Herren sprachen 1669 (2010: 1832) Verwarnungen aus, schrieben 1312 (1437) Anzeigen und schritten insgesamt 12.547 (14.603) Mal ordnungsrechtlich ein. In den Einsatzbüchern finden sich 14.347 (16.633) Bürgerkontakte und 12.150 Euro vereinnahmter Verwarngelder, die in der Summe ebenfalls „leicht rückläufig“ waren, wie die Stadt einräumt.

Die Streifen sprachen mit 504 (837) Hundehaltern, die ihre Vierbeiner nicht im Griff oder unerlaubt von der Leine gelassen hatten, hielten 122 (141) Radfahrer in Fußgängerzonen an, schritten in 102 (112) Fällen gegen das Trinken von Alkohol auf Spielplätzen ein, fanden 830 (637) unerlaubt entsorgte Abfälle und kamen am Ende des Jahres auf insgesamt 2981 festgestellte Verstöße. Im Jahr zuvor waren es 3269.

Die Maßnahmen zur Gefahrenabwehr gingen ebenfalls zurück: von 14.603 auf 12.547. Die meisten davon waren Feststellungen der Identität, Platzverweise und möglichst zeitnahe Kontrollen aktueller Bürger-Beschwerden durch einen motorisierten Trupp. Der kam 2624 (3075) Mal zum Einsatz.